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Wilaya Bangladesch

H.  25 Shawwal 1439 No: 1439-01/24
M.  Montag, 09 Juli 2018

Presseverlautbarung

An die Quotenreformbewegung Bangladeschs: Wir rufen euch zur Beseitigung des demokratischen Systems auf, welches das diskriminierende Quotensystem erst hervorgebracht hat

Die Unzufriedenheit der Bevölkerung Bangladeschs nimmt weiter zu. Der Staat bedient sich des Terrors als Methode, um die populäre Quotenreformbewegung „Gremium der Organisationen zum Schutz von Studentenrechten“ (SCOSP) zu zerschlagen. Diese wurde von verärgerten Arbeitssuchenden und Studenten verschiedener Universitäten und Hochschulen gegründet. Im vergangenen April ließ sich wegen des äußerst harten Umgangs mit Demonstranten erstmals erkennen, dass diese Bewegung zunehmend an Popularität gewann. Während die Demonstranten unter dem Einsatz von schwerer Polizeigewalt, in Form von Tränengas, Wasserwerfern und Schlagstöcken, zu leiden hatten, versprach die Awami-Liga, die Forderungen der Demonstranten zu akzeptieren. Dies war selbstredend nur Teil ihrer verlogenen Beschwichtigungspolitik. Der ekelhafte Umgang der Regierungspartei mit den Menschen tritt nun zum Vorschein, da sie keinerlei Interesse daran zeigen, ihre Versprechen in die Tat umsetzen zu wollen. Stattdessen kam ihnen die boshafte Idee, die Quotenreformbewegung zukünftig durch den Einsatz der „Chhatra-Liga“, einer regierungsloyalen Studentenverbindung, aufzuhalten. Als die zweite Protestwelle am 30. Juni 2018 begann, mischte sich die Chhatra-Liga ein, und schlug alle Formen von Protesten der Quotenreformbewegung im ganzen Land brutal nieder. Sie griffen die Demonstranten vor den Augen der passiven Polizeikräfte an, so, dass es der Reformbewegung nicht länger möglich war, sich an irgendeinem Ort im Land zu versammeln. Gleichzeitig wurden alle Schlüsselorganisatoren der Demonstrationen verhaftet und inhaftiert: ein Beispiel für den säkularen Totalitarismus der Demokratie, welches seinesgleichen sucht.

Weshalb die Awami-Liga kurz vor den bevorstehenden Wahlen so hartnäckig gegen die Quotenreformbewegung vorgeht, ist leicht zu erklären. Der Awami-Liga ist bewusst, dass sie, als von den Menschen losgelöste Regierungspartei, nur durch Gewalt imstande sind, ihre Machtposition zu behalten. Daher ist es wichtig für sie, möglichst viele Gelder in ihre „Muskelkraft“ zu investieren. Das bestehende Quotensystem ist für sie eine effiziente Geldquelle und damit eine Möglichkeit, ihre Regierungsposition zu festigen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat die Awami-Liga etwa 250.000 Dokumente ausgestellt, welche bescheinigen, dass der Träger dieses Dokuments ein Freiheitskämpfer ist. Viele dieser Dokumente sind das Ergebnis von Bestechungen und Fälschungen. (The Economist, 21.04.2018) Spezielle öffentliche Posten wurden von den selben Parteiführern unter der Hand aufgekauft. Daher ist die Frustration unserer Jugendlichen nachvollziehbar. 56% aller öffentlichen Ämter wurden durch Vetternwirtschaft, Bestechungen oder staatliche Bevormundung besetzt. Darüber hinaus steigt die Zahl der gut ausgebildeten Arbeitslosen weiterhin an. Statt, wie von der Awami-Liga versprochen, pro Jahr 2 Millionen neue Stellenangebote zu schaffen, oder zumindest etwas Effektives im Kampf gegen die rapide ansteigende Arbeitslosenrate zu unternehmen, greift die unterdrückerische Regierung auf Gewalt zurück. Diese Vorgehensweise zeigt, wie unwichtig ihnen die Ambitionen der umma sind.

O ihr tapferen und aufgewühlten Studenten! Das diskriminierende Quotensystem entspringt dem korrupten, demokratischen System des Unglaubens (kufr). Dieses System verpflichtet die Herrschenden in keiner Weise dazu, die Grundbedürfnisse ihres Volkes zu garantieren. Vielmehr verletzten sie die Grundrechte der Bevölkerung im eigenen politischen Interesse, um ihre korrupten Machenschaften fortsetzen, und die Kontrolle behalten zu können. Aus diesem Grund errichteten sie diskriminierende Systeme, wie beispielsweise das Quotensystem. Die Existenz der säkularen Demokratie hinzunehmen und lediglich das Quotensystem anzugreifen, wird euch eurer Kraft und Mühen berauben, ohne euer wirtschaftliches Problem tatsächlich zu lösen. Dies, weil das Quotensystem nur eines von vielen hundert Problemen ist, die das Leben unserer Jugendlichen ins Elend stürzen. All diese Probleme sind nur Symptome des eigentlichen Hauptproblems: das politische System der Demokratie. Dieses Problem ist die Wurzel allen Übels. Bedenkt folgendes! Nur das Kalifat kann wirtschaftliche Stabilität und ein gerechtes Maß an Wohlstand gewährleisten. Es gehört zu den Pflichten des Kalifen, für die Grundbedürfnisse eines jeden Staatsbürgers, unabhängig von seiner Religion, Herkunft oder seinem gesellschaftlichen Stand, zu sorgen. Das Kalifat ist daher nicht auf ein solches Quotensystem angewiesen. Gesellschaftlich betrachtet wird niemand dafür, ob er eingestellt wurde oder nicht, diskriminiert. Die individuelle Beschäftigung, spielt, ebenso wenig wie der Bezug von Sozialleistungen, eine Rolle.

O ihr tapferen und aufgewühlten Studenten! Das bevorstehende, zweite rechtgeleitete Kalifat gemäß der Methode des Prophetentums, wird den ungläubigen Imperialisten und all ihren regionalen Verbündeten die Stirn bieten. Aus diesem Grund wird eine große Anzahl talentierter und fähiger Verwaltungsbeamter vonnöten sein, welche das Rückgrat des neu gegründeten Staates darstellen. Welch großartige Aufgabe wäre es, Teil dieses gesegneten Staates zu sein; dem Staat, welcher die Muslime im Diesseits und im Jenseits erlösen wird! Daher fordern wir, von Hizb ut Tahrir, einen jeden Demonstranten dazu auf, statt Kritik allein am Quotensystem zu äußern, sich der großartigen Tätigkeit für die Wiedererrichtung des rechtgeleiteten Kalifats zu widmen. Dies, indem das demokratische System beseitigt wird, welches weitläufige wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten mit sich bringt. Gleichermaßen erfordert dies, die Awami-Liga aus ihrem Amt zu entfernen, da sie die Würdenträger dieses korrupten Systems sind.

{يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُواْ اسْتَجِيبُواْ لِلّهِ وَلِلرَّسُولِ إِذَا دَعَاكُم لِمَا يُحْيِيكُمْ}

O die ihr glaubt, leistet Allah und dem Gesandten Folge, wenn er euch zu dem aufruft, was euch Leben gibt. (8:24)

Medienbüro von Hizb ut Tahrir

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