Dienstag, 22 Jumada al-thani 1446 | 24/12/2024
Uhrzeit: (M.M.T)
Menu
Hauptmenü
Hauptmenü

Media Office
Wilaya Libanon

H.  21 Dhu al-Hijjah 1441 No: H.T.L.1441/13
M.  Dienstag, 11 August 2020

Presseverlautbarung

Sprengstoff im Hafen von Beirut
Wer wusste davon, außer der korrupten Obrigkeit!?

(Übersetzt)

Am 10.08.2020 veröffentlichte die New York Times auf ihrer Website einen Artikel, in dem von einem höchst sensiblen aber nicht als geheim eingestuften diplomatischen Telegramm die Rede ist, das von der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika im Libanon herausgegeben wurde. Die Herausgabe des Telegramms erfolgte am Freitag, also drei Tage nach der Explosion, die sich am vergangenen Dienstag ereignete.

Das durchgesickerte Telegramm deutet darauf hin, dass ein vom US-Militär beauftragter amerikanischer Sicherheitsberater die Chemikalien bei einer Sicherheitsinspektion entdeckt hat. Mindestens vier Jahre sei es her, dass dieser vor „einer großen Menge potenziell explosiver Chemikalien, die im Hafen von Beirut unter unsicheren Bedingungen gelagert werden“ warnte. Dem Telegramm zufolge war die genannte Person „im Rahmen eines Vertrages mit der US-Armee von 2013 bis 2016 als Sicherheitsberater der libanesischen Marine tätig.“ Außerdem „teilte der Sicherheitsberater mit, dass er eine Hafenanlageninspektion in Hinblick auf erforderliche Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt habe, im Zuge derer er die Hafenbeamten über die unsichere Lagerung des Ammoniumnitrats informierte.“

Darüber hinaus wurden in dem sensiblen diplomatischen Telegramm libanesische Beamte aufgelistet, die von dem Ammoniumnitratlager Bescheid wussten.

Zudem wurden „Zweifel an der ursprünglichen Erklärung der libanesischen Regierung darüber geäußert, was zur Entzündung des Ammoniumnitrats führte.“ Die Regierung behauptete, dass in einem nahegelegenen Hangar, der mit Feuerwerkskörpern gefüllt war, ein Feuer ausgebrochen sei. Dieses hätte sich ausgebreitet und schließlich die verheerende Ammoniumnitrat-Explosion verursacht, die große Teile Beiruts beschädigte. Stattdessen wird in dem Telegramm die Möglichkeit aufgeworfen, „dass die im Hafen gelagerte Munition die erforderliche Kraft erzeugt haben könnte, um die Ammoniumnitrat-Explosion auszulösen.“ Gleichzeitig wird in dem Telegramm erwähnt, dass „die Ursache des ursprünglichen Feuers weiterhin unklar bleibt. Ebenso die Frage, ob Feuerwerkskörper, Munition oder etwas anderes, das neben dem Ammoniumnitrat gelagert wurde, möglicherweise eine Rolle gespielt habe.“ Gegenwärtige und ehemalige amerikanische Beamte, die im Nahen Osten tätig waren, sagen, dass man erwartet hätte, dass der Auftragnehmer den Fund der US-Botschaft oder dem Pentagon meldet.

Einige Diplomaten zeigten sich überrascht und empört, nachdem sie von der britischen Tageszeitung The Times über den Inhalt des Telegramms informiert wurden. Hätten die Vereinigten Staaten die besagten Informationen gehabt, wären diese nicht weitergegeben worden, so hieß es. „Sollte sich dies bestätigen, wäre es gelinde gesagt sehr schockierend“ sagte ein westlicher Diplomat, dessen Wohnung in Beirut bei der Explosion beschädigt wurde. Er äußerte sich nur unter der Bedingung, dass seine Anonymität gemäß diplomatischem Protokoll gewahrt bliebe.

Nicht nur die korrupte Regierung und diejenigen, die von dem Ammoniumnitrat in irgendeiner Weise profitierten, wussten von der tickenden Zeitbombe im Hafen der Hauptstadt, sondern auch deren Kolonialherren in der Botschaft und in den Vereinigten Staaten. Doch die Regierung schwieg, und ebenso jene, die von den gewaltigen Mengen Ammoniumnitrat, das im Hafen von Beirut unsachgemäß gelagert wurde, profitierten. Sie schwiegen, weil sie korrupt, hinterhältig und niederträchtig sind. Sie sind bereit, ihr eigenes Volk zu verkaufen und wenn nötig sogar zu ermorden, nur, damit das Land ihren schmutzigen Projekten weiterhin dienlich sein kann. Und auch ihre Kolonialherren schwiegen. Sie haben nicht einmal ihre Leute vor Ort über die Gefahrenstufe informiert, da es ihnen schlicht und ergreifend nur darum geht, das Land und sein Volk zu kontrollieren. Vor diesem Hintergrund ist ihnen jedes Mittel recht. Selbst wenn der Preis eine gewaltige Explosion ist, die einen Großteil der Hauptstadt in Schutt und Asche legt und zahlreiche Menschenleben kostet, darunter unter anderem das von Diplomaten. Die Botschafter und das Personal der Botschaft befanden sich währenddessen auf dem Gelände der amerikanischen Botschaft in Aaoukar, weit entfernt von der Explosion.

Das solche Schlagzeilen gerade zum passenden Zeitpunkt durchsickern, dient offensichtlich fragwürdigen politischen Zwecken. Der Grund dafür ist nämlich, dass die pro-amerikanische Regierung des Libanon entlastet wird, indem diese Informationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Es ist, als hätte im Telegramm gestanden: Nicht nur die Behörden und die Regierung wussten darüber Bescheid, sondern auch wir, die Vereinigten Staaten von Amerika! Was also habt ihr vor nun zu tun!?

O ihr Anwohner des Libanon! Diejenigen, die behaupteten euch schützen zu wollen, seien es die Amerikaner oder sonst wer, wussten von den explosiven Stoffen, die im Hafen von Beirut gelagert wurden. Ebenso wussten die korrupten Leute an der Macht darüber Bescheid, doch hat keiner von ihnen auch nur einen Finger gerührt. Dies deshalb, weil das libanesische Volk für sie keinen Wert hat und nicht wichtig ist, solange sie die Kontrolle über das Land haben und ihre Projekte florieren.

O ihr Anwohner des Libanon! Trump und Macron sowie alle anderen westlichen und ortsansässigen Politiker, die euch wie Aasgeier umkreisen, streben keinen tatsächlichen Wandel für den Libanon an. Und obwohl sie sich für einen Wandel aussprechen und dafür alles an populistischer Rhetorik aufbringen, was sie zu bieten haben, werfen sie ihre Worte spätestens zum Ende ihrer Konferenzen über den Haufen. Die Franzosen fordern die Bildung einer einheitlich nationalen Regierung und die Amerikaner die Bildung einer neutralen Regierung. Doch wer bildet die Regierung? Seid ihr es? Mit Sicherheit nicht! Vielmehr werden es Leute sein, die ebenso korrupt sind, wie die aktuelle politische Klasse und deren Anführer. Macron kam mit ihnen allen an einem Tisch zusammen und hat sie, obwohl sie für das Geschehene maßgeblich verantwortlich sind, zur Zusammenarbeit aufgefordert! Ist dies nicht ein deutliches Zeichen dafür, dass sie den Libanon weiterhin führen werden und man ihre Führung offensichtlich billigt!?

O ihr Anwohner des Libanon! Ist es nicht an der Zeit, zu erkennen und sich bewusst zu machen, dass diese korrupte politische Klasse dem Untergang geweiht ist und keinerlei Daseinsberechtigung hat? Sie gehören vor Gericht gestellt und inhaftiert, doch zunächst müssen sie durch eure Hände - durch die Hände der Gläubigen - abgesetzt werden.

O ihr Anwohner des Libanon! Die Situation verschlimmert sich und die Krisen häufen sich. Drum ist nun der Zeitpunkt gekommen, an dem ihr euch erheben und den Weg jener beschreiten solltet, die sich ausgiebig mit den Katastrophen, die uns heimsuchten, der Epidemie, den steigenden Preisen und der schrecklichen Explosion befasst haben… Wir fragen uns was andernfalls auf uns zukommen könnte, da das Land weiterhin von dummdreisten Regenten regiert würde.

﴿أَوَلَا يَرَوْنَ أَنَّهُمْ يُفْتَنُونَ فِي كُلِّ عَامٍ مَّرَّةً أَوْ مَرَّتَيْنِ ثُمَّ لَا يَتُوبُونَ وَلَا هُمْ يَذَّكَّرُونَ

Sehen sie denn nicht, dass sie in jedem Jahr einmal oder zweimal einer Prüfung unterzogen werden? Aber hierauf bereuen sie nicht, und sie bedenken nicht.(9:126)

Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir / wilāya Libanon

المكتب الإعلامي لحزب التحرير
Wilaya Libanon
عنوان المراسلة و عنوان الزيارة
طرابلس - أبي سمراء - ساحة الشراع - مركز حزب التحرير
تلفون: 009613155103
www.hizb-ut-tahrir.info
فاكس: 424695-06
E-Mail: ht@tahrir.info

Seitenkategorie

Links

Die westlichen Länder

Muslimische Länder

Muslimische Länder