Media Office
Wilaya Sudan
H. 13 Rabi' I 1443 | No: HTS1443/07 |
M. Mittwoch, 20 Oktober 2021 |
Presseverlautbarung
(Übersetzt)
Lieber Bruder / Chefredakteur der Al-Ṣayḥa-Zeitung,
as-salāmu ʿalaikum wa raḥmatullāhi wa barakātu,
Betreff: Ein Antwortschreiben an den Autor des Artikels „Politischer Islam… Die Tagebücher des Schießpulvers und des Blutes“
Wir haben kürzlich einen Artikel in Ausgabe Nr. 2411 Ihrer Zeitung finden müssen, datiert auf den 20.10.2021, geschrieben von einem Autor namens Aḫmad Mūsā Quraiʿī, der den folgenden Titel trägt: „Politischer Islam… Die Tagebücher des Schießpulvers und des Blutes“. Besagter Artikel ist voll mit Anschuldigungen und sogar Beleidigungen gegen eine Reihe von islamischen Gruppierungen. Jedoch kann man dem Artikel nicht nur entnehmen, wie hasserfüllt der Autor gegenüber diesen Parteien und Bewegungen ist. Tatsächlich scheint er auch einen gewissen Hass gegenüber dem großartigen Islam zu verspüren. So schreib er beispielsweise „Meiner Überzeugung nach ist das einzige Motiv, das man als Grund für dieses ‚islamische Unglück‘ heranziehen könnte, der Ruhm des Islam früherer Tage.“ Der Ruhm des Islam ist nach Auffassung des Autors also ein „Unglück“, wa lā ḥawla wa-lā qūwata illā bi-llāh!
Der Autor erwähnte Hizb-ut-Tahrir neben anderen islamischen Gruppen und schrieb: „Diese Gruppen unterscheiden sich in ihren Visionen, Ideen, Tendenzen und ihrem Extremismus, jede entsprechend ihrer Intellektualität, ihrer Finanzierungsmöglichkeiten und der ‚Niederträchtigkeit ihrer Methoden‘. Die Träume einiger dieser Gruppen gingen nicht in Erfüllung, so z.B. im Fall von Hizb-ut-Tahrir, die ein globales Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums wieder zu errichten versucht…“
Wir machen von unserem Recht Gebrauch, hierauf zu antworten, und bitten Sie, die folgende Antwort, die sich an einen Ihrer Autoren richtet, zu veröffentlichen:
Erstens: Ihr Autor schrieb: „Der Begriff ‚Politischer Islam‘ dient dazu, islamische Bewegungen zu beschreiben, die glauben, dass der Islam nicht einfach nur eine Religion ist, sondern darüber hinaus ein politisches, soziales, juristisches und wirtschaftliches System, welches für die Regierungsführung und den Aufbau staatlicher Institutionen geeignet ist. Was aber sind die Gründe und Motive, die zur Entstehung dieser berüchtigten Begrifflichkeit führten?“ Unsere Antwort darauf lautet wie folgt: Der Islam ist eine vollumfassende Religion, die uns vom Propheten Muḥammad – Friede und Segen auf ihm – offenbart wurde, mit dem Ziel, das menschliche Leben zu organisieren, sei es im Politischen, Wirtschaftlichen, Sozialen oder anderweitig. Diese Tatsache ist jedem bekannt, außer jenen, die sich vom ungläubigen Westen blenden ließen. Ihr Sichtfeld ist getrübt, da sie den Launen des ungläubigen Westens folgen. So sagt Allah der Allmächtige:
(الْيَوْمَ أَكْمَلْتُ لَكُمْ دِينَكُمْ وَأَتْمَمْتُ عَلَيْكُمْ نِعْمَتِي وَرَضِيتُ لَكُمُ الإِسْلاَمَ دِيناً)
Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden. - Und wer sich aus Hunger in einer Zwangslage befindet, ohne zu einer Sünde hinzuneigen, so ist Allah Allvergebend und Barmherzig. (5:3)
Und Er (t) sprach:
(وَنَزَّلْنَا عَلَيْكَ الْكِتَابَ تِبْيَاناً لِكُلِّ شَيْءٍ وَهُدًى وَرَحْمَةً وَبُشْرَى لِلْمُسْلِمِينَ)
Und Wir haben dir das Buch offenbart als klare Darlegung von allem und als Rechtleitung, Barmherzigkeit und frohe Botschaft den Gottergebenen. (16:89)
Außerdem hat unser geliebter Prophet (s) einen Staat auf Grundlage des Islam und der großartigen Ideen, die ihm von Allah (t) eingegeben wurden, gegründet. Er war der Ursprung einer eigenständigen Zivilisation. Sowohl seine Verbündeten als auch seine Feinde wurden Zeugen dessen. Dieser Staat, der Islamische Staat, überdauerte mehr als dreizehn Jahrhunderte. Der Islamische Staat war der erste Staat, dem Zivilisation, Kultur und Politik entsprang. Er bestand, bis er von den ungläubigen Kolonialisten unter Zuhilfenahme der Verräter unter den Arabern und Türken zerstört wurde.
Zweitens: Hizb-ut-Tahrir strebt nach der Wiederaufnahme der islamischen Lebensweise durch die Wiedererrichtung des rechtgeleiteten Kalifats gemäß dem Plan des Prophetentums. Die Partei geht dieser Tätigkeit nicht nach, weil es sich dabei um einen bloßen Traum handelt, wie von Ihrem Autor behauptet wurde, sondern weil es sich dabei um eine islamrechtliche Pflicht handelt, die die islamische Umma erfüllen muss. Andernfalls wäre sie sündhaft, denn der Herr der Welten hat für uns festgelegt, welches Regierungssystem wir umzusetzen haben. Er (t) fordert von uns die Errichtung des Kalifatsstaats, in dem der Kalif infolge der puren Loyalität gegenüber dem Buch Allahs des Allmächtigen und gegenüber der Sunna Seines Gesandten (s) zum Staatsoberhaupt ernannt wird, damit er nach dem regiert, was uns Allah (t) als Offenbarung herabgesandt hat.
(فَاحْكُمْ بَيْنَهُمْ بِمَا أَنْزَلَ اللَّهُ وَلَا تَتَّبِعْ أَهْوَاءَهُمْ عَمَّا جَاءَكَ مِنَ الْحَقِّ)
So richte zwischen ihnen nach dem, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, und folge nicht ihren Neigungen entgegen dem, was dir von der Wahrheit zugekommen ist. (5:48)
Und es sprach der Gesandte Allahs (s):
«مَنْ خَلَعَ يَداً مِنْ طَاعَةٍ لَقِيَ اللَّهَ يَوْمَ الْقِيَامَةِ لَا حُجَّةَ لَهُ، وَمَنْ مَاتَ وَلَيْسَ فِي عُنُقِهِ بَيْعَةٌ مَاتَ مِيتَةً جَاهِلِيَّةً»
“Wer eine Hand aus dem Gehorsam zieht, der trifft auf Allah am Tage der Auferstehung ohne eine Rechtfertigung für sich zu haben, und wer stirbt und in seinem Nacken keine baiʿa (Treueeid) trägt, der stirbt einen Tod der ğāhilīya.” (Bei Muslim tradiert)
Der Gesandte (s) legte fest, dass seiner Prophetie ein Kalifat zu folgen hat. Muslim berichtet von Abī Ḥāzim, dass dieser sagte: „Ich befand mich fünf Jahre lang an der Seite von Abū Huraira und ich hörte wie er berichtete, dass der Prophet (s) sprach:
«كَانَتْ بَنُو إِسْرَائِيلَ تَسُوسُهُمُ الْأَنْبِيَاءُ، كُلَّمَا هَلَكَ نَبِيٌّ خَلَفَهُ نَبِيٌّ، وَإِنَّهُ لَا نَبِيَّ بَعْدِي، وَسَتَكُونُ خُلَفَاءُ فَتَكْثُرُ»، قَالُوا: فَمَا تَأْمُرُنَا؟ قَالَ: «فُوا بِبَيْعَةِ الْأَوَّلِ، فَالْأَوَّلِ، وَأَعْطُوهُمْ حَقَّهُمْ، فَإِنَّ اللهَ سَائِلُهُمْ عَمَّا اسْتَرْعَاهُمْ»
‚Das Volk Israel wurde von Propheten betreut. Immer wenn ein Prophet starb, folgte ihm ein anderer. Nach mir wird aber kein Prophet mehr sein. Es werden jedoch Kalifen kommen, und deren Zahl wird groß sein.“ Man fragte ihn: „Und was befiehlst du uns?“ Er antwortete: „Erfüllt die baiʿa des jeweils Ersteren und gebt ihnen ihr Recht, denn Allah wird sie über das ausfragen, was Er ihnen in ihre Obhut gelegt hat.‘“
Was den Konsens der Prophetengefährten (iǧmāʿ aṣ-ṣaḥāba) anlangt, so waren sie alle einstimmig der Meinung - möge Allah (t) mit ihnen zufrieden sein - dass nach dem Tod des Gesandten Allahs (s) ein Kalif eingesetzt werden müsse. Außerdem waren sie einstimmig der Meinung, dass nach dem Tod eines jeden von ihnen ein Nachfolgekalif eingesetzt werden müsse. Erst für Abū Bakr, dann für ʿUmar und dann für ʿUṯmān. Der Beweis dafür ergibt sich aus dem Vorgehen der Prophetengefährten. So beerdigten sie den Propheten (s) erst mit Verzögerung, da sie sich zwei Nächte lang mit der Ernennung eines Nachfolgers für ihn beschäftigten, bis schließlich feststand, wer zum Kalifen ernannt werden würde. Dies bestätigt, dass die Pflicht zur Ernennung des Kalifen der Pflicht zur Beerdigung eines Toten übergeordnet wird; ein klarer und starker Beweis dafür, dass die Ernennung eines Kalifen eine Pflicht darstellt.
Drittens: Was die unangemessene Wortwahl Ihres Autors anlangt, so ziemt sich diese nicht für einen Muslim. Vielmehr weist dieses Verhalten auf seine Unfähigkeit hin, Argumente und Beweise vorzulegen, die die Richtigkeit seiner Behauptungen belegen. Wir werden darauf nicht antworten, da dies am ehesten dem folgenden Hadith des Gesandten (s) entspricht:
«لَيْسَ الْمُؤْمِنُ بِطَعَّانٍ وَلَا بِلَعَّانٍ وَلَا الْفَاحِشِ الْبَذِيءِ»
“Der Gläubige ist weder ein Verleumder, noch verflucht er andere, noch ist er sitten- oder schamlos.”
Abschließend möchten wir den Autor daran erinnern, dass er Muslim ist und ein Muslim stets danach strebt, dem Islam und den Muslimen zum Ruhm zu verhelfen. Das Wiederaufblühen des Islam und der Muslime ist in seinem Interesse. Wenn der Muslim hier und dort Fehler sieht, so geht er sie mit Weisheit und guten Ratschlägen an. Er argumentiert auf eine Weise, die besser ist, damit er den Satan nicht gegen seine Brüder unterstützt. Auch stellt er sich nicht auf die Seite der Ungläubigen, die sich gegen den Islam und die Muslime verschworen haben.
(إِنَّ الَّذِينَ كَفَرُوا يُنْفِقُونَ أَمْوَالَهُمْ لِيَصُدُّوا عَنْ سَبِيلِ اللَّهِ فَسَيُنْفِقُونَهَا ثُمَّ تَكُونُ عَلَيْهِمْ حَسْرَةً ثُمَّ يُغْلَبُونَ وَالَّذِينَ كَفَرُوا إِلَى جَهَنَّمَ يُحْشَرُونَ)
Diejenigen, die ungläubig sind, geben ihren Besitz aus, um von Allahs Weg abzuhalten. Sie werden ihn ausgeben, und hierauf wird es eine gramvolle Reue für sie sein. Hierauf werden sie besiegt werden. Und diejenigen, die ungläubig sind, werden zur Hölle versammelt werden. (8:36)
Wir bitten Allah (t), uns zu leiten, auf dass wir immer die Wahrheit sagen und stets die richtige Ansicht haben mögen.
w-as-salāmu ʿalaikum wa raḥmatullāh,
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