Dienstag, 22 Jumada al-thani 1446 | 24/12/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

بسم الله الرحمن الرحيم

Hizb-ut-Tahrir: Ein Name, der für Reinheit und Klarheit der islamischen Idee steht und für die deutliche Methode - in einer Zeit, in der die Vernebelung und die Distanz vom rechten Weg des Propheten zugenommen haben.

Aus der Feder Abu Aiman al-Athuris – Wilaya Jemen

Gelobt sei Allah! Durch den Din (die islamische Lebensordnung) hat Er der Umma Muhammads (s) Würde verschafft statt Erniedrigung.

Gelobt sei Allah! Durch den Din hat Er der Umma Muhammads (s) Stärke verliehen statt Schwäche.

Gelobt sei Allah! Durch den Din hat Er die Umma Muhammads (s) zu intellektueller Erhebung geführt statt in den Niedergang.

Gelobt sei Allah! Durch den Din hat Er die Umma Muhammads (s) zu Befehlshabern werden lassen statt zu Befehlsempfängern.

Die Nahda (intellektueller Aufstieg) von Nationen ist an die Ideologien gebunden, auf deren Basis sie leben. Gelingt es der Nation ihre Ideologie zu verstehen und umzusetzen, schafft sie es, adäquat an die Welt heranzutreten und die Botschaft dieser Ideologie zu verbreiten, wird sie den Weg nach oben beschreiten und den Gipfel des Ruhms erklimmen. In dem Maße, in dem die Ideologie im Geiste der Nation lebendig ist, in ihrem Leben verkörpert ist und als Botschaft an die gesamte Menschheit getragen wird, in dem Maße dauert das goldene Zeitalter einer Nation an. Versteht die Nation jedoch die eigene Ideologie fehlerhaft und setzt sie sie nicht richtig um, gerät das Vertrauen der Nation in ihre Ideologie bzw. in die Richtigkeit der Lösungen, die sich aus dieser Ideologie ableiten, ins Wanken. Sodann wird es nicht lange dauern, bis die Armeen, die stets bereitstehen, Länder zu eröffnen und Tag und Nacht die Grenzen bewachen, den Rückzug antreten. Nach und nach wird sich der Verfall in der Umma bemerkbar machen, bis sie in die Tiefen des Niedergangs versunken ist.

Doch selbst wenn eine Nation sich in solch einem bedenklichen Zustand befindet, wird es ihr nicht an Aufrichtigen in ihren Reihen mangeln, die über ein geschärftes Empfinden und den Willen zur Veränderung verfügen, die versuchen, dieser Nation wieder Respekt zu verschaffen und ihre ursprüngliche Position wiederherzustellen. Jene Aufrichtigen jedoch werden auf die Erscheinungsformen des gewaltigen intellektuellen Verfalls prallen, den ihre Umma bereits erreicht hat. Sie werden mit jenem Zustand konfrontiert werden, in welchem die Umma sich befindet, weil es ihr an Klarheit fehlt, was die Ideologie betrifft ebenso wie an Klarheit, was die Methode dieser Ideologie angeht. Auch mangelt es ihr an Bereitschaft, diesem Denken zuzuhören und an Vertrauen in die Fähigkeit und in den Effekt der Idee, eine Veränderung herbeizuführen.

Und in solch tiefer Finsternis ist die Not nach einem Erneuerer (Mujaddid) groß, in dessen Geist die Idee der Ideologie geboren und die Methode, die Ideologie umzusetzen, deutlich wird. Das Gerüst der Prioritäten derjenigen Dinge, die vonnöten sind, um die Umma wieder der Ideologie zuzuführen und die Ideologie wieder in das Leben der Umma einkehren zu lassen, vervollständigt sich.

Verfügt der Erneuerer nun über diesen Scharfsinn, verkörpert er diese Ideologie, ist er mit ihr verschmolzen und definiert er sein Leben nur noch über sie, misst er der Welt keinen besonderen Wert mehr zu und hat er deren Genüssen entsagt, besitzt er den ausreichenden Willen, diese schwere Last zu tragen, bezieht er seine Kraft direkt aus seinem Glauben und aus seiner Ideologie, so hat die Umma einen Erneuerer aus ihrer Mitte geboren. Dieser wird den unwegsamen Weg bearbeiten, damit ein Parteiblock auf dem Boden der Ideologie keimen kann, mit welcher er an die Umma herantreten wird. Zu jeder Gelegenheit wird er die Probleme der Umma deutlich zur Sprache bringen und die Methode ihrer Lösung in Form der Ideologie und deren Gesetzen aufzeigen. Er begibt sich in die intellektuelle Auseinandersetzung mit jeder anderen Idee bzw. jeder anderen Lebensordnung. Er stellt sich dem politischen Kampf und entlarvt Herrscher, Vasallen und Verschwörungen des ungläubigen Westens, die gegen die Umma geschmiedet werden. Dabei bringt er die Fehler der Ideen und Lösungen ebenso deutlich zum Ausdruck wie die mangelhafte Betreuung unter den übrigen Ideologien. Er zieht die Regenten auf Grundlage der Ideologie zur Rechenschaft und ruft die Umma dazu auf, Gleiches zu tun.

Die Entstehung von Hizb-ut-Tahrir

Die Entstehung von Hizb-ut-Tahrir ist eng mit dem Begründer Shaikh Taqiyuddin Nabhani (möge Allah ihm gnädig sein) verbunden. Er hat die größten Niederlagen der Umma miterlebt und die schwersten Schicksalsschläge, von denen sie heimgesucht wurde. Aus den Ereignissen, die der Umma in jener Zeit das Rückgrat brachen und aus seiner Beschäftigung mit zahlreichen Bewegungen, die sich in jenem Jahrhundert um Reformen bemühten, zog er seine Lehren. Ihm kam zugute, dass er im Schoße einer religiösen Familie aufwuchs und sich dort Wissen aneignen konnte. Geboren wurde er 1909 im Dorf Ijzim, wo er wohlbehütet unter den Fittichen seines Vaters aufwuchs, dem Fiqh-Gelehrten Ibrahim, der als Lehrer für islamisches Recht im Bildungsministerium von Palästina tätig war. Betreut wurde er ebenfalls von seinem Großvater mütterlicherseits, Shaikh Yusuf Nabhani, einem angesehenen Gelehrten im Osmanischen Staat. Dank dieser besonderen Erziehung, war es ihm möglich, noch vor seinem dreizehnten Lebensjahr den edlen Koran auswendig zu lernen. Ihm kamen der reiche Wissensschatz seines Großvaters und dessen Gesprächskreise zum islamischen Recht (Fiqh) zugute. Mit den politischen Ereignissen, die sein Großvater mitverfolgte, war Nabhani vertraut. Seine außerordentliche Begabung und seine scharfe Intelligenz erregten die Aufmerksamkeit des Großvaters. Er überzeugte Nabhanis Vater von der Notwendigkeit, ihn 1928 an die Azhar-Universität zur Weiterführung seines Studiums des islamischen Rechts zu schicken, das er 1932 abschloss. Daraufhin kehrte Nabhani nach Palästina zurück, um zunächst als Lehrer für islamische Rechtswissenschaft, dann als Richter am Sharia-Gericht in Jerusalem und schließlich als Mitglied des Berufungsgerichts zu arbeiten.

Shaikh Taqiyuddin Nabhani wurde Zeuge der Zerstörung des Kalifats und erlebte die Schicksalsschläge, von denen die Umma getroffen wurde und die den Körper dieser Umma in Stücke rissen. Er erlebte den Kolonialismus, der über die Umma herfiel ebenso wie die Besetzung Palästinas im Jahr 1948. Er wurde Zeuge der intellektuellen und kulturellen Invasion und erlebte die Haltung der muslimischen Gelehrte, die dieser gefährlichen Invasion apologetisch und mit Uminterpretationen der Offenbarungstexte begegneten, was mit dazu führte, dass sich das westliche Denken festigen konnte und das Vertrauen der Umma in den Islam als Lebensordnung erschüttert wurde. Während seines Studiums an der Azhar-Universität fragte, forschte und diskutierte Nabhani, stets auf der Suche nach den Ursachen für den Zustand, den die Muslime erreicht hatten und auf der Suche nach der richtigen Methode zur Wiedererrichtung des imposanten „Bauwerks“, das von den Ungläubigen niedergerissen worden war.

Als Resultat des Fragens, Forschens und Denkens, gelangte er zu der Idee und zu der Methode zur Rückführung der islamischen Ideologie in das Leben der Muslime. Daher begann er, den „Bauplan“ für jenes Gebäude zu zeichnen und die Art und Menge des „Materials“ zu berechnen, das dafür nötig ist, bis er eine konkrete Vorstellung davon erlangt hatte, wie der Bau in all seinen Etappen vonstatten gehen muss, von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung. Welche Leitlinien und Bereiche sind es, die der Amir (möge Allah ihm gnädig sein) definiert hatte und die von der Partei adoptiert wurden?

Erstens: Der intellektuelle Bereich

Nach Ansicht Shaikh Nabhanis ist der Verstand das Instrument, Realität und Offenbarungstexte zu verstehen. Er ist die Instanz des Bewusstseins, die es im Menschen anzusprechen gilt. Shaikh Nabhani gelangte zu einer präzisen Definition von Verstand. Demnach ist Verstand die Übertragung der mittels der Sinnesorgane wahrgenommenen Realität auf das Gehirn, welches in der Lage ist, eine Verknüpfung herzustellen. Zudem müssen Vorinformationen vorhanden sein, mittels derer die Realität interpretiert und schließlich beurteilt wird. Damit gelangte er zu der Erkenntnis, wie die richtige Denkmethode eines Menschen zu begreifen ist. Seine Erkenntnisse stimmten daher exakt mit der Realität überein. So definierte er Gesellschaft als etwas, das nicht nur aus Individuen besteht, sondern sowohl aus Individuen als auch aus Ideen, Gefühlen und Systemen. Nahda definierte er als die intellektuelle Erhebung, die durch erleuchtendes, an den spirituellen Bereich geknüpftes Denken zustandekommt. Es ist nicht der Fortschritt auf der Ebene des Lebensstandards, der Wissenschaft oder der matierellen Erscheinungsformen. Schließlich machte er deutlich, dass sich Nahda ausschließlich durch eine Ideologie vollzieht. Ideologie definierte er als eine rationale ´Aqida, aus der ein System hervorgeht. Er betrachtete Patriotismus, Nationalismus und Maslaha (Interesse) als temporäre, emotionale und zudem unmenschliche Bindungsarten, die sich nicht dafür eignen, eine Verbindung unter Menschen herzustellen, welche den Weg des Aufstiegs beschreiten wollen. Er zeigte auf, dass es die ideologische Bindung ist, die geeignet ist, eine Verbindung unter den Menschen zu erzeugen. Hierbei handelt sich um die islamische ´Aqida, die ´Aqida von La ilaha illa Allah Muhammad Rasul Allah. Er differenzierte zwischen Kultur (Hadara) und Zivilisation (Madaniya), zwischen Geistesbildung (Thaqafa) und Wissen (´Ilm), zwischen Regierung und Verwaltung u.s.w.

Zweitens: Der politische Bereich

Es hat sich gezeigt, dass die Partei feste politische Grundsätze aufgestellt hat, auf deren Basis sich die Partei politisch bewegt, sowohl im Verstehen und Analysieren als auch im praktischen Vorgehen. Nabhani definierte Politik als die Wahrnehmung der Interessen der Umma sowohl im Inneren als auch im Äußeren und verstand die islamische ´Aqida als eine politisch-spirituelle ´Aqida. Die Partei, die über ein politisches Bewusstsein verfügt, betrachtet die Welt global und gleichzeitig aus einem spezifischen Blickwinkel heraus, nämlich dem der islamischen ´Aqida. So verfolgt und analysiert die Partei Politik aus der Warte der islamischen ´Aqida. Zu den Büchern, die die Partei publizierte gehören: „Politische Konzepte“, „Politische Anschauungen“, „Politische Ideen“ und „Politische Themen“. Somit verfügt die Partei über umfassende Kenntnis, was die Weltpolitik und die internationale Lage betrifft. Pläne und Verschwörungen, die gegen die Umma geschmiedet wurden, deckte die Partei auf. So wissen wir genau, wie nach Entstehung des Kalifatsstaates mit den Kolonialmächten, die nach den Ländern der Muslime trachten, umzugehen ist. Dabei werden die Ursachen für die Stärke eines jeden Staates aufgezeigt und auch welche Gefahr vom jeweiligen Staat ausgeht, wo seine Schwächen liegen und wo seine Stärken u.s.w.

Drittens: Der Bereich des islamischen Rechts (Fiqh)

Die Partei vermittelte deutlich die Methode des Islam und legte darauf aufbauend ihre Methode des Ijtihad fest, indem sie die vier islamischen Rechtsquellen entsprechend der Usul-Regeln und der Stärke der Beweise bestimmte: Koran, Sunna, Konsens der Prophetengefährten (Ijma´ al-Sahaba) und Analogieschluss (Qiyas). Die Partei stützt sich auf die korrekte Methode des Ijtihad, welche auf der Feststellung des Manat und auf das Verstehen der Realität beruht und des anschließenden Studiums und genauen Prüfens der Offenbarungstexte, die auf die Realität Bezug nehmen, um zu sicherzustellen, dass diese die adäquaten Stellen zur Lösung der Angelegenheit aus der Realität sind. Die Partei hebt sich außerdem dadurch ab, dass sie die Realität als Objekt und nicht als Quelle des Denkens betrachtet.

Die Partei zeigte ein detailliertes Islamverständnis auf ebenso wie die Tatsache, dass der Islam im realen Leben durch die Errichtung eines islamischen Staates implementiert werden muss. Sie zeichnete ein klares Bild vom Staat, von dessen Fundamenten, dessen Pfeilern und den Systemen, die dort angewendet werden. Deutlich formulierte sie das in ihren Büchern, Schriften, Publikationen und Schriftstücken, darunter die Bücher „Der islamische Staat“, „Das Regierungssystem im Islam“, „Die Institutionen im Staate des Kalifats“, „Das Wirtschaftssystem im Islam“, „Das Beziehungssystem der Geschlechter im Islam“, „Das Strafsystem im Islam“, „Al-Mu´amalat“, „Die Finanzen im Kalifatsstaat“, „Die Lebensordnung des Islam“, „Die islamsische Persönlichkeit“ (1-3), „Die parteiliche Blockbildung“, „Die Konzeptionen von Hizb-ut-Tahrir“, „Demokratie ist ein System des Kufr“, „Das Kalifat“ und weitere. Sie alle hier aufzuführen würde den Rahmen sprengen. Damit hat die Partei deutlich und präzise ihre Methode formuliert, nach der sie bei ihrer Arbeit vorgeht.

Was die Partei von anderen unterscheidet, ist die detaillierte Betrachtungsweise hinsichtlich der Wiederkehr des Islam. Konkret spiegelt sich die Rückkehr zum Islam durch die Wiedereinführung des Islam ins tägliche Leben wieder. Sichtbar wird dies, wenn zwei Dinge verwirklicht sind, die die Partei als das Ziel ihrer Arbeit erachtet. Diese sind:

1. Wiederaufnahme des islamischen Lebens.

2. Errichtung des Kalifatsstaates, der den Islam implementiert und der durch Da´wa und Jihad für dessen Ausbreitung sorgt.

Zu diesem Zweck hat die Partei ein komplettes, umfassendes Bild über sämtliche Bereiche islamischen Lebens vorgelegt sowie die Tätigkeit des islamischen Staates dargelegt. Möglicherweise hatte der ungläubige kolonialistische Westen genau das erkannt und so von Anfang an seinen Kolonialismus darauf aufgebaut, dass die Quelle der Stärke der Muslime die beiden genannten Faktoren sind. Daher legte er den Fokus darauf, sie aus dem Leben und aus dem Geist der Muslime zu verbannen. In diesem Kontext möchten wir an Louis den IX. erinnern, von dem die Aussage stammt, dass das Geheimnis der Stärke der Muslime darin liege, dass sie den Koran zu ihrem Richter erhoben haben, sich um einen einzigen Kalifen scharten und die Idee des Jihad durch ihre Adern floss.

In der Tat, stellen diese Komponenten die Voraussetzungen dar, um Größe zu erlangen: Das Richten mit dem, was Allah herabgesandt hat; die Einheit der islamischen Umma durch einen einzigen Kalifen; der Jihad als Speerspitze des Islam. All das vereint der Kalifatsstaat, der die allgemeine Führerschaft aller Muslime weltweit darstellt, damit das islamische Recht implementiert wird und der Islam an die Welt durch Da´wa und Jihad herangetragen wird.

Als das islamische Kalifat am 28. Rajab 1342 n.H. (3. März 1924 n.Chr) zerstört wurde, äußerte Curzon, der damalige britische Premierminister, den Satz: „Nun haben wir die größte Stärke bezwungen, die die Muslime besitzen: Den Islam und das Kalifat.“

Die Methode von Hizb-ut-Tahrir zur Umsetzung seiner Idee:

Bevor ich mich der Methode widme, möchte ich noch hervorheben, dass der Islam erst dann im täglichen Leben existiert, wenn folgende drei Pfeiler verwirklicht sind: ´Aqida, Staat und Jihad. Allah (t) sagt:

{الَّذِينَ آمَنُوا وَهَاجَرُوا وَجَاهَدُوا فِي سَبِيلِ اللَّهِ بِأَمْوَالِهِمْ وَأَنفُسِهِمْ أَعْظَمُ دَرَجَةً عِندَ اللَّهِ وَأُولَٰئِكَ هُمُ الْفَائِزُونَ}

Diejenigen, die glauben und auswandern und mit ihrem Gut und ihrer eigenen Person für Allahs Sache kämpfen, haben den höchsten Rang bei Allah. Sie sind es, die erfolgreich sind. (at-Tauba: 20)

„Diejenigen, die glauben…“, steht für die ´Aqida. „…auswandern…“, steht für den Staat. „…kämpfen…“, steht für den Jihad auf dem Wege Allahs.

Was nun die Tariqa (Methode) betrifft, so wurde sie durch islamrechtlich korrekten Ijtihad aus der Methode des Gesandten (s) abgeleitet, so wie er den islamischen Staat gegründet hat. Wir halten fest, dass der Gesandte (s) in der mekkanischen Phase drei Etappen durchschritten hat:

Die erste Etappe: Die Ausbildung und Blockbildung auf spiritueller Basis und auf Basis der ´Aqida, um islamische Persönlichkeiten aufzubauen. Das bedeutet, dass auf Grundlage des Islam ein Block entsteht und ausgebildet wird.

Die zweite Etappe: Die Interaktionsphase der Da´wa. In ihr stechen intellektuelle Auseinandersetzung, politischer Kampf und die Suche nach Unterstützung hervor. Die Gesellschaft wird mit den islamischen Ideen und Konzepten angesprochen, die die Partei adoptiert hat.

Die dritte Etappe: Die Errichtung des Staates und die Übernahme der Macht

Dies ist, zusammengefasst, die islamrechtliche Methode. Es handelt sich um eine klare Methode des Tragens der islamischen Da´wa. Die Partei trägt die Da´wa, ohne sich auf Friendensangebote einzulassen oder sich jemandem anzubiedern und ohne eine stufenweise Implementierung oder Kompromisse zu akzeptieren. Sie schmeichelt niemandem auf Kosten der islamischen Ideologie und orientiert sich dabei am Beispiel des Gesandten Allahs (s), als die Quraish mit ihm über Macht, Geld und Rang verhandeln wollten, während er aber standhaft und geduldig blieb und nur das Wohlgefallen Allahs vor Augen hatte, bis Allah ihm schließlich den Sieg verlieh.

Resumée

Hizb-ut-Tahrir zeichnet sich durch seine genaue Vorstellung und durch sein unversehrtes Verständnis vom Islam und vom Staat des Islam aus. Um sein Projekt in die Tat umzusetzen, hat er einen Verfassungsentwurf erstellt, bestehend aus 191 Artikeln, die durch korrekten Ijtihad und nach der Stärke des Beweises (Dalil) abgeleitet wurden sowie auf Grundlage der islamischen Rechtsquellen und der Rechtsprinzipien, die die Partei adoptiert hat. Die Partei hat dafür gesorgt, dass sämtliche Bereiche des Lebens im Verfassungsentwurf Eingang fanden. Allah (t) allein preisen wir dafür, dass Er der Partei Erfolg beschieden hat. Allah (t) sagt:

{فَلَا تُزَكُّواْ أَنفُسَكُم هُوَ أَعلَمُ بِمَنِ ٱتَّقَىٰ}

So erklärt nicht euch selbst für rein. Er weiß besser, wer gottesfürchtig ist.(al-Najm: 32)

Mit dieser intellektuellen Reinheit und Klarheit stellt die Partei der Umma und der Welt insgesamt unablässig ihre Idee und ihr Projekt vor. An der islamrechtlichen Methode zur Errichtung des islamischen Kalifats hält sie fest, standhaft und ohne vom erstrebten Ziel, das islamische Kalifat zu errichten, abzulassen, in Erfüllung des Hadithes des Gesandten Muhammad (s):

«تكون النبوة فيكم ما شاء الله أن تكون، ثم يرفعها إذا شاء أن يرفعها، ثم تكون خلافة على منهاج النبوة، فتكون ما شاء الله أن تكون، ثم يرفعها إذا شاء الله أن يرفعها، ثم تكون ملكًا عاضًّا، فيكون ما شاء الله أن يكون، ثم يرفعها إذا شاء أن يرفعها، ثم تكون ملكًا جبرية، فتكون ما شاء الله أن تكون، ثم يرفعها إذا شاء أن يرفعها، ثم تكون خلافة على منهاج النبوة، ثم سكت»

Das Prophetentum wird unter euch weilen, solange Allah es weilen lässt. Dann wird Allah es aufheben, wenn Er es aufheben will. Sodann wird ein Kalifat gemäß des Prophetentums entstehen. Es wird weilen, solange Allah es weilen lässt. Dann wird Allah es aufheben, wenn Er es aufheben will. Sodann wird eine bevorrechtete Herrschaft folgen. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt. Dann wird Allah sie aufheben, wenn Er sie aufheben will. Sodann wird eine Gewaltherrschaft folgen. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt. Dann wird Allah sie aufheben, wenn Er sie aufheben will. Sodann folgt ein Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums.“ Dann schwieg er. (Von Ahmad überliefert)

Heute wird Hizb-ut-Tahrir von einer bewussten, aufrichtigen Führung geleitet, die den Weg des Propheten beschritten hat. Gegründet und aufgebaut wurde die Partei vom Hochgelehrten Taqiyuddin an-Nabhani. In seine Fußstapfen trat der ehrenwerte Gelehrte Abu Yusuf Abdulqadim Zallum. Und gegenwärtig hat der Gelehrte und hochqualifizierte Usul-Spezialist ´Ata bin Khalil Abu al-Rashta das Steuer der Da´wa in der Hand. In dieser Führung ergänzten sich das korrekte Bewusstsein und der richtige Wille. Mit ihnen wurde die Arbeit zu einem Ganzen. Wir bitten Allah (t) um Erfolg und darum, weiterhin das Rechte zu tun!

Allah sei gedankt, dass trotz der kurzen Dauer der Da´wa der Partei, die islamische Umma sich nun nach dem Islam sehnt und danach brennt, erneut von ihm regiert zu werden. Vielleicht ist Hizb-ut-Tahrir jene aufrichtige politische Führung, derer die Umma bedarf, um sie von der Tortur zu befreien, die eine Herrschaft bedeutet, wenn sie nicht von Allah herabgesandt wurde, und um sie von der Ungerechtigkeit des Kapitalismus zu befreien, der unmenschlich und kriminell ist. Es ist womöglich diese aufrichtige politische Führung, die fähig ist, eine Einheit unter der Umma zu erzeugen, indem ein islamischer Staat errichtet und der Islam über sie angewandt wird. Dieser Staat wird sie die Welt erneut anführen lassen. Wer wenn nicht die Partei, die doch der Lotse ist, der seine Leute kein einziges Mal belogen hat.

Oh Allah! Dein Versprechen ist Wahrheit. Erfreue unsere Herzen mit der Gründung des Staates des Islam, dem Kalifat nach dem Plane des Prophetentums, der Staat, mit dem sowohl der Bewohner der Himmel als auch der Bewohner der Erde Zufriedenheit erlangt. Amin!

Quelle: Die Zeitschrift al-Waie, Ausgabe 378/379/380, 33.Jahrgang, Rajab/Shaban/Ramadan 1439 n.H. (April/Mai/Juni, 2018 n.Chr.)

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