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بسم الله الرحمن الرحيم

Antwort auf die Frage:   Der Aufruf zum Islam in allgemeiner, offener Form

Frage:

Im Buch Die parteiliche Blockbildung heißt es auf Seite 4, am Ende dieser Seite [deutsche Version: Seite 3, vorletzter Absatz]: „Die Begründer der islamischen Bewegungen riefen zum Islam in einer offenen, allgemeinen Form auf[...]".

Die Frage hierbei ist:

A. Was ist mit dem „Aufruf zum Islam in einer offenen und allgemeinen Form" gemeint? Wie sieht es hierzu mit Beispielen aus?

B. Was sind die Belege der Unzulässigkeit des Aufrufes zum Islam in einer offenen, allgemeinen Form durch die Bewegungen?

Antwort:

Die daʿwa (Aufruf zum Islam) in einer offenen Form bedeutet, dass sie nicht kristallklar definiert und nicht davor geschützt ist, dass etwas Fremdes in sie Einzug findet. Vielmehr stehen ihre Türen weit offen und andere Ideen finden Einzug unter dem Vorwand des Mangels eines Widerspruches, der Verwirklichung eines Interesses oder Ähnlichem.

Derjenige, dessen daʿwa nicht aus einer kristallklaren Idee (fikra), noch klaren Konzepten (mafāhīm), noch klar definierten Zielen besteht...der wird nicht begreifen, dass die Demokratie ein Kufr-System ist. Ferner wird er nicht begreifen, dass der Sozialismus nicht vom Islam ist, noch wird er begreifen, dass die Gesetzgebung im Parlament ein Verbrechen darstellt. Er wird nicht begreifen, was von anderen in Form von Wissenschaften und Industrie übernommen werden darf, gegenüber dem, was nicht übernommen werden darf, gleich der Kultur und den Konzepten. Es wird wohl so sein, dass der Betreffende betet und fastet...da er in offener Form zum Islam aufruft. Die ist es, was die umma in der Endphase des Staates überkam, als die mangelnde Unterscheidung der muslimischen Gelehrten deutlich wurde. Sie hörten auf zu unterscheiden zwischen dem, was vom Westen an Wissenschaften, Industrie und Erfindungen übernommen werden darf, gegenüber jenem, was an Kultur und Konzepten über das Leben nicht übernommen werden darf.

Das Paradebeispiel hierfür ist die Methode jener Gruppe, die die Idee einer Harmonisierung von Islam und Westen hinsichtlich der Bildung und Wissenschaft, sowie der Kultur und Zivilisation vertrat. Diese Personen wurden als „Gelehrte des Aufstiegs", „Gelehrte der Reformation" oder als „moderne Gelehrte" bezeichnet. Diese Gelehrten vertraten das Verständnis eines offenen Islam, sodass die Türen der Verständnisse des Islam für seine Konkurrenz geöffnet wurden und jenes Einzug fand, was nicht vom Islam ist. Und so wurden die islamrechtlichen Regeln - anstatt Maßstäbe des Denkens und Hindernisse der Übertretung der šarīʿa zu sein - zum Schlüssel, der diese Tür öffnete. Fortan wurde der Islam bei ihnen auf eine Art interpretiert, die seine Texte nicht zulassen, um der bestehenden Gesellschaft und dem vorherrschenden Denken zu entsprechen. Dazu führte man allgemeine Prinzipien ein, die keine islamrechtliche Grundlage haben, jedoch diese Perspektive stützen, darunter: „Das Verändern der Gesetze mit Veränderung von Zeit und Ort ist nicht abzulehnen", „Die Tradition ist ausschlaggebend", „Was immer die Muslime als gut erachten ist auch bei Allah gut." Sie erläuterten eine Vielzahl von islamrechtlichen Texten auf eine Art, die ihr Außerkraftsetzen beabsichtigt. Dazu gehören die Aussagen, dass der ğihād defensiv und die Mehrehe nur unter Voraussetzungen zulässig sei...

Dies in Bezug auf die daʿwa in offener Form.

Was das „Allgemeine" betrifft, so ist dies der Aufruf zum Islam im Allgemeinen, ohne die Details seiner Lösungen. So sagt einer: „Der Islam ist die Lösung", „Der Islam bringt Erfolg im Diesseits und im Jenseits", „Der Islam ist das beste System" und Ähnliches. Wenn du ihn indes nach den Lösungen des Islam für die Systeme des Lebens fragst, so verstummt er. Und wenn du ihn nach dem Islamischen Staat fragst, der die islamischen Systeme implementiert, so schweigt er. Und wenn du ihn fragst, wie die gegenwärtigen Systeme zum System des Islam verändert werden können, so ist er verwirrt, beginnt zu stottern und schaut ratlos um sich. Das, wenn er sich nicht sogar von dir entfernt und mit den Winden im Wettlauf um Rettung bittet...

Was die Belege der Unzulässigkeit der daʿwa in allgemeiner, offener Form betrifft, so ergeben sie sich aus dem Buch Allahs (swt) und der sunna Seines Gesandten (saw).

So wie Allah (swt) sagte:

((إِنَّ الدِّينَ عِندَ اللّهِ الإِسْلاَمُ))

Wahrlich die Religion (dīn) bei Allah ist der Islam." [Āl ʿImran:19]

((وَمَن يَبْتَغِ غَيْرَ الإِسْلاَمِ دِينًا فَلَن يُقْبَلَ مِنْهُ))

Und wer eine andere Religion (dīn) als den Islam begehrt: nimmer soll sie von ihm angenommen werden." [Āl ʿImran:85]

Ebenfalls erwähnte Er die Verse bezüglich des Regierens, der Wirtschaft, der ehelichen Beziehungen, des Verbots, die Kuffar als Beschützer zu nehmen, der Steinigung des Ehebrechers und des Abschneidens der Diebeshand. Weiterhin zeigte Er (swt), dass die Systeme des Islam einzigartig sind und nicht mit anderen Systemen vermischt werden dürfen:

((حَتَّىَ يَمِيزَ الْخَبِيثَ مِنَ الطَّيِّبِ))

Bis er das Schlechte vom Guten gesondert hat." [Āl ʿImran:179]

((ثُمَّ جَعَلْنَاكَ عَلَى شَرِيعَةٍ مِّنَ الْأَمْرِ فَاتَّبِعْهَا وَلَا تَتَّبِعْ أَهْوَاء الَّذِينَ لَا يَعْلَمُونَ))

Alsdann brachten wir dich auf einen klaren Weg in der Sache des Glaubens; so befolge ihn, und folge nicht den persönlichen Neigungen derer, die nicht wissen." [al-Ğāṯiya:18]

((لِكُلٍّ جَعَلْنَا مِنكُمْ شِرْعَةً وَمِنْهَاجًا))

Für jeden von euch haben wir Gesetze und klare Methoden bestimmt." [al-Māʾida:48]

Und viele weitere finden sich im Buch Allahs (swt) und der sunna Seines Gesandten (saw).

Euer Bruder,
Ata Bin Khalil Abu Al-Rashtah

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