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بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs des Barmherzigen, des Allerbarmers

Antwort auf eine Frage

Die Wahrheit über das Petrodollar-Abkommen

Frage:

Am 18.06.2024 veröffentlichte Al-Hurra auf ihrer Seite: Vor kurzem kursierten auf Nachrichtenseiten Meldungen über ein saudisch-amerikanisches Abkommen aus dem Jahr 1974, wonach Saudi-Arabien bei allen Ölverkäufen den US-Dollar verwenden würde. Laut den Berichten ist dieses Abkommen, dessen Laufzeit 50 Jahre betrug, nun beendet (…) Doch die Webseite von Leader Insight widersprach diesen Berichten und betonte, dass es ein solches Abkommen nicht gebe. Ich bitte, die Wahrheit über dieses Abkommen darzulegen, falls es wirklich existiert, und über die Rolle des Erdöls bei der Aufrechterhaltung der Dollar-Dominanz. Wird der BRICS-Block die Vormachtstellung des Dollars in Zukunft beeinflussen?

Antwort:

Damit die Antwort auf die oben genannten Fragen klar wird, wollen wir die folgenden Aspekte erörtern:

Erstens: Was die verbreiteten Meldungen über ein Ende der Laufzeit des saudisch-amerikanischen Abkommens betrifft, wonach der Ölverkauf ausschließlich in Dollar abgewickelt werden muss, so überschlagen sich die sozialen Medien mit derlei Nachrichten. Doch keines der beiden Länder hat sich offiziell dazu geäußert - ganz so, als wollte man absichtlich alles im Unklaren lassen! Von Seiten der Medien hat man zunächst davon abgesehen, entsprechende Meldungen zu verbreiten. Doch aufgrund der Häufung solcher Nachrichten begannen einige darüber zu berichten. So zitierte beispielsweise die russische Seite RT am 15.06.2024 Olga Samofalova, die im Vzglyad schrieb: Das 1974 unterzeichnete Petrodollar-Abkommen zwischen dem Königreich Saudi-Arabien und den Vereinigten Staaten ist ausgelaufen. Wie Medien bestätigen, ermöglicht dies Saudi-Arabien, sein Öl und andere Produkte nicht mehr ausschließlich in US-Dollar, sondern auch in anderen Währungen zu verkaufen. Dies stellt eine inoffizielle Bestätigung der Existenz eines solchen Abkommens von Seiten russischer Medien dar.

Zweitens: Amerikanische Medienquellen bestreiten dieses Abkommen jedoch:

1- In der Frage wurde erwähnt, dass auf der Seite von Al-Hurra am 18.06.2024 geschrieben stand: […] Laut den Berichten ist dieses Abkommen, dessen Laufzeit 50 Jahre betrug, nun beendet […]. Doch die Website von Leader Insight widersprach diesen Berichten und betonte, dass es ein solches Abkommen nicht gebe.

2- Die Ausgabe der Zeitung MorningStar vom 17.06.2024 befasste sich mit den Berichten über eine Aufösung der langjährigen Petrodollar-Vereinbarung zwischen den USA und Saudi-Arabien, die in den sozialen Medien kursierten, und meinte: Diese Vereinbarung hat nie existiert.

3. In einem am Freitag veröffentlichten Blogbeitrag stellte Paul Donovan, Chefökonom bei UBS Global Wealth Management, fest, dass die falsche Geschichte vom Petrodollar-Deal“ überraschend weit verbreitet sei und eine weitere Lektion über die Tücken der „bestätigenden Voreingenommenheit“ biete. (MorningStar, 17.6.2024).

Drittens: Doch von keinem der beiden Seiten wurden die jüngsten Berichte offiziell kommentiert, wonach das 1974 zwischen den Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien geschlossene Petrodollar-Abkommen am 9.6.2024 ausgelaufen sei. Es kam von beiden Seiten weder ein offizielles Dementi noch eine offizielle Bestätigung. Die Kommentare stammten vielmehr von anderen medialen und ähnlichen Quellen! Wie wir oben angeführt haben, gibt es weitere Indizien, die darauf schließen lassen, dass es diesbezüglich eine Vereinbarung zwischen den USA und Saudi-Arabien gibt. Folgende Indizien sind hierbei zu nennen:

1- Im 1978 veröffentlichten Bericht des US-amerikanischen Rechnungsprüfers mit dem Titel „Das amerikanisch-saudische Komitee für wirtschaftliche Zusammenarbeit“ heißt es: Der Rechnungsprüfer empfiehlt, die Arbeit des im Juni 1974 gegründeten saudisch-amerikanischen Komitees für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu stärken und in Riad ein Büro des US-Finanzministeriums zu eröffnen, um „Petrodollar zu recyceln“. In seiner Einleitung bestätigt der Bericht also die Gründung dieses Gemeinsamen Komitees.

2- Nachdem Paul Donovan in seinem Blogbeitrag erklärt hatte: Es ist klar, dass die Geschichte des ‚Petrodollar-Abkommens‘, die heute die Runde macht, eine Falschmeldung ist, fügte er hinzu: Das, was womöglich einem Petrodollar-Deal am nächsten kommt, war ein geheimes Abkommen zwischen den USA und dem Königreich Saudi-Arabien, das Ende 1974 geschlossen wurde. Darin wurde die Bereitstellung von Hilfsgütern und militärischer Ausrüstung versprochen, wenn das Königreich im Gegenzug Milliarden von Dollar aus dem Erlös des Ölverkaufs in US-Staatsanleihen investiert. (MorningStar, 17.06.2024).

3. Nachdem die Zeitung MorningStar am 17.06.2024 berichtet hatte, dass das Petrodollar-Abkommen zwischen den USA und Saudi-Arabien „niemals existiert“ habe, hieß es weiter: Auf Grundlage eines vom American Accounting Office veröffentlichten Berichts handelt es sich in dieser Angelegenheit um ein gemeinsames amerikanisch-saudisches Komitee, das eingerichtet wurde, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu stärken. Der Beschluss zu seiner Einrichtung wurde am 08.06.1974 zwischen US-Außenminister Kissinger und dem damaligen saudischen Kronprinzen Fahd bin Abdulaziz unterzeichnet.

4. Am 20.10.2020 veröffentlichte die kuwaitische Zeitung Al-Qabas in ihrem „Nachrichtenarchiv“ eine Meldung, die aus ihrer Ausgabe vom 7. Juni 1974 stammt und in der Folgendes erwähnt wurde: Präsident Nixon besprach heute mit Prinz Fahd bin Abdulaziz, dem zweiten Vize-Premierminister Saudi-Arabiens und Innenminister, die Möglichkeiten, im Zuge der Vereinbarungen zur Truppentrennung an der ägyptischen und syrischen Front mit „Israel“ einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten zu erreichen. Sie besprachen auch Möglichkeiten zur Ausweitung der wirtschaftlichen, industriellen und verteidigungspolitischen Zusammenarbeit zwischen dem Königreich Saudi-Arabien und den USA. Ihre Gespräche fanden im Büro von Präsident Nixon im Weißen Haus statt, bevor es ein Mittagessen gab, das der amerikanische Präsident im Weißen Haus zu Ehren seines Gastes ausrichtete, welcher gestern zu einem dreitägigen Besuch eintraf. Er erklärte, dass Prinz Fahd eine Erhöhung der amerikanischen Militärhilfe für sein Land im Austausch für eine fortgesetzte saudische Zusammenarbeit bei der Versorgung der Vereinigten Staaten mit Öl anstrebe.

5. Am 18.06.2024 berichtete businesstimes.com.sg: Am 08.06.1974 meldete die amerikanische Zeitung The New York Times auf ihrer Titelseite: „Außenminister Kissinger und Prinz Fahd bin Abdulaziz, zweiter stellvertretender Premierminister Saudi-Arabiens und Halbbruder König Faisals, haben heute Morgen im Blair House gegenüber dem Weißen Haus das sechsseitige Abkommen unterzeichnet.“

Viertens: Schaut man sich den dritten Punkt genauer an, insbesondere in Bezug auf den Empfang von Fahd bin Abdulaziz durch US-Präsident Nixon, wird die besondere Bedeutung dieses Besuches deutlich. Auch die Gründung des amerikanisch-saudischen Komitees für wirtschaftliche Zusammenarbeit am 06.08.1974, auf das sich offizielle Quellen, darunter der Bericht des amerikanischen Rechnungsprüfers, beziehen, weist auf dahingehend geschlossene Abkommen hin, wobei dieses Komitee offenbar mit deren Umsetzung betraut wurde. All das untermauert die Existenz einer Vereinbarung zwischen den USA und Saudi-Arabien, ganz gleich, ob es sie als geheim gehaltenen Text gibt oder als verbindlich geltende Absprache. Denn selbst ungeschriebene Absprachen zwischen einem kleinen Vasallenstaat und der Weltmacht USA sind für die Vasallen absolut bindend. Sie würden niemals von solchen Vereinbarungen abweichen, auch wenn sie nicht schriftlich festgehalten wurden.

Alle oben genannten Fakten untermauern unsere Annahme, dass dieses Abkommen bzw. diese Petrodollar-Vereinbarung tatsächlich existiert, selbst wenn sie weiter unter Verschluss bleibt und ihre Existenz von offiziellen Stellen nicht eingestanden wird. Dass dieses Abkommen existiert, wird nämlich auch nicht dementiert.

Fünftens: Was das Ganze untermauert bzw. wahrscheinlich macht, ist die Tatsache, dass die USA daran interessiert sind, den Dollar als internationales Zahlungsmittel zu erhalten. Dazu die folgende Erläuterung:

1. Seit dem Bretton-Woods-Abkommen von 1944, das den Preis einer Unze Gold auf 35 Dollar festlegte, thront der Dollar an der Spitze des Weltwährungssystems. So ist er dem Gold gleichgestellt. Doch aufgrund der amerikanischen Kolonialprojekte, insbesondere des Vietnamkriegs und der exorbitanten Kriegsausgaben, haben die USA mehr Dollarnoten gedruckt, als sie durch Gold gedeckt waren. Gegen Ende der 1960er Jahre war die Menge des im Umlauf befindlichen Dollar so weit gestiegen, dass der weltweite Dollarbestand die Goldmengen übertraf. Dies trieb das Ausland dazu, Gold im Tausch gegen Dollar zu verlangen, was zur Erschöpfung der amerikanischen Goldreserven führte. Der Goldbestand der USA sank von 574 Millionen Unzen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs auf etwa 261 Millionen Unzen im Jahr 1971. Und dann, am 15. August 1971, schaffte US-Präsident Richard Nixon den Goldstandard endgültig ab, wodurch der US-Dollar vom Gold vollständig entkoppelt wurde. Dieser Schritt wurde als „Nixon-Schock“ bezeichnet.

2. Diese Abkopplung des Dollars vom Gold stellte jedoch für die USA sowohl ein politisches als auch ein finanzielles Problem dar, da für die Staaten weltweit der Anreiz zur Beschaffung von US-Dollar nicht mehr gegeben war. Das hat die USA dazu veranlasst, nach anderen Wegen zu suchen, um eine Nachfrage der Länder nach dem US-Dollar zu steigern und so den internationalen Status des Dollars zu erhalten. Die USA fanden den Ausweg in dem weltweiten Bedarf nach Energie und damit nach der Hauptenergiequelle Öl, dessen größter Produzent damals Saudi-Arabien war.

3. Die Regierung Nixon begegnete diesem Problem, indem zwischen 1972 und 1974 Gespräche mit Saudi-Arabien über die Einführung des Petrodollars geführt wurden und anschließend ein Abkommen geschlossen wurde, welches festlegte, dass die USA dem saudischen Regime Sicherheitsgarantien gibt, während Saudi-Arabien, der größte Ölproduzent der Welt und das Land mit den größten Erdölreserven überhaupt, den Rohstoff in US-Dollar verkauft. Saudi-Arabien wiederum stimmte zu, US-Dollar in Milliardenhöhe aus seinen Öleinnahmen in US-Staatsanleihen umzuwandeln.

4. Vor dieser Vereinbarung wurden Saudi-Arabiens Ölgeschäfte im britischen Pfund abgewickelt, da der Golfstaat zur damaligen Zeit unter dem Einfluss der Vasallen Großbritanniens stand. Der Abschluss dieses Abkommens am 8. Juni 1974 zwischen Außenminister Kissinger und Prinz Fahd bin Abdulaziz ebnete den Weg für die Notierung des saudischen Erdöls in US-Dollar statt in Pfund Sterling.

Danach stieg der Stern Prinz Fahds auf. Er wurde 1975, also in der Herrschaftszeit seines Bruders, König Khalid, zum Kronprinzen ernannt. In dieser Zeit besaß er die meisten Machtbefugnisse, die er bis zum Tod seines Bruders behielt, bevor er am 13. Juni 1982 den Thron bestieg. Er war für seine Loyalität gegenüber den USA bekannt.

Somit waren Saudi-Arabiens Öltransaktionen seit Anfang 1975 auf den US-Dollar begrenzt, da den Quellen zufolge Saudi-Arabiens Ölverkauf nach 1974 explizit auf den US-Dollar beschränkt wurde, was auch die OPEC-Länder miteinschloss. Jedes Land, das Öl brauchte, war von nun an verpflichtet, über ausreichend Dollarreserven zu verfügen, da dies als einziges Zahlungsmittel bei den Öltransaktionen Verwendung fand. Das bedeutete, dass diese Länder Kredite in US-Währung aufnehmen bzw. Dollar auf den Finanzmärkten kaufen oder auf andere Weise erwerben mussten. Wichtig war für die USA, den kontinuierlichen Fluss des Dollars sicherzustellen und der Federal Reserve Bank die kontinuierliche Produktion des Dollars zu garantieren. Insbesondere, da der saudische Riyal an den Dollar gekoppelt ist. Saudi-Arabien hatte nun ein Motiv, sich an den US-Dollar zu binden, um die wirtschaftliche Stabilität aufrechtzuerhalten. Der saudische Energieminister Khalid Al-Falih bestätigte, dass der US-Dollar das zugelassene Zahlungsmittel für die Abwicklung des Rohstoff-Handels seines Landes im Ausland bleiben wird. (Anadolu, 09.04.2019).

Sechstens: Ob der Beitritt Saudi-Arabiens zum BRICS-Block unter Führung der beiden US-Gegner China und Russland Auswirkungen darauf hat, dass Saudi-Arabien sein Öl weiterhin in US-Dollar bepreist, so wird dieser Umstand auch von anderen Faktoren beeinflusst. Um dies zu verdeutlichen, wollen wir Folgendes zur Betrachtung heranziehen:

1- Der Begriff BRICS wird verwendet, um die Volkswirtschaften Brasiliens, Russlands, Indiens, Chinas und Südafrikas zu bezeichnen. Brasilien, Russland, Indien und China gründeten die BRIC-Gruppe im Jahr 2006, um den Entwicklungsländern eine größere Rolle in internationalen Angelegenheiten zu geben. Im Jahr 2011 wurde der Name der Gruppe durch die Aufnahme Südafrikas in BRICS geändert. Auf dem G15-Gipfel, der am 24. August 2023 in Johannesburg, der Hauptstadt Südafrikas, endete, wurde die Aufnahme Saudi-Arabiens neben Ägypten, den Emiraten, dem Iran, Äthiopien und Argentinien in die BRICS angekündigt. Diese Länder sollten Anfang 2024 beitreten. Eines der Ziele dieses Gipfels war, zu versuchen, sich der Dominanz des US-Dollars zu entledigen und eine Währung für die BRICS-Mitglieder einzuführen, doch konnten sich diese nicht darauf einigen. Daraufhin versuchte man, den Handel in den lokalen Währungen untereinander zu fördern. Daher setzte man sich dafür ein, Saudi-Arabien, den größten Ölexporteur, in die Gruppe einzuladen. Bemerkenswert ist hierbei, dass trotz der am 2. Januar 2024 im offiziellen saudischen Fernsehen erfolgten Ankündigung des Beitritts Saudi-Arabiens zu BRICS der saudische Handelsminister, Majid al-Qasabi, im Rahmen einer Podiumsdiskussion am Rande des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos erklärte: Saudi-Arabien hat eine Einladung zum Beitritt zu BRICS erhalten. Wir sind aber offiziell noch nicht beigetreten. (Sky News Arabic, 16.01.2024). Das bedeutet, Saudi-Arabien wartete noch auf das grüne Licht seitens der USA, um der BRICS-Gemeinschaft beizutreten, um sicherzustellen, dass sein Beitritt dem US-Interesse zugutekommt.

2. Der Beitritt von proamerikanischen Staaten wie Saudi-Arabien in die BRICS-Gemeinschaft, macht aus der Gruppe einen fragilen Block. So haben wir gesehen, wie Südafrika gegen die Ausgabe einer gemeinsamen Währung für die BRICS-Staaten Einwände erhob. Denn außer Russland und China gibt es in der BRICS-Gruppe keine unabhängigen Länder. Der Rest besteht aus Vasallen des Westens, insbesondere der USA. Doch Russland und China wollen den Anschein erwecken, als könnten sie dem Westen die Stirn bieten und eine Gegenfront bilden. Sie sprechen daher stets von einer multipolaren Welt. Wenn die USA Saudi-Arabien und weiteren Vasallen den Beitritt zur BRICS-Gruppe gestatten, dann nur deswegen, um von innen heraus Einfluss auf die Gruppe auszuüben, so wie sie 2004 ihre osteuropäischen Verbündeten dazu ermutigten, der Europäischen Union beizutreten, um über diese Staaten Einfluss auf die EU zu nehmen. Über Polen, das der Union beigetreten war, konnten die USA die Festlegung einer Verfassung torpedieren, die die politische Macht der EU stärken und sie quasi zu einem föderalen Staat machen sollte. Und so sorgten die USA dafür, dass die EU eine fragile Union blieb, anfällig für Spaltung und Zerfall. In gleicher Weise gingen die USA auch vor, als sie Saudi-Arabien, den größten Ölproduzenten in der OPEC und mit immensem Einfluss in dieser Organisation, damit beauftragten, die notwendigen Methoden anzuwenden, um eine Allianz zwischen der OPEC und Russland zu schmieden, die die russische Produktion innerhalb der OPEC-Grenzen kontrollieren sollte, und das in Abstimmung zwischen Saudi-Arabien und Russland.

3. Putin, dessen Land zu den Gründungsmitgliedern der BRICS-Gruppe gehört und der die Einführung einer gemeinsamen Währung sehr enthusiastisch verfolgt, hat sich der politischen Realität der Mitgliedsstaaten gefügt und erklärt: „Eine weitere Ausweitung der BRICS-Staaten würde die Rolle des Blocks auf internationaler Ebene stärken. Und die Frage der Einführung einer einheitlichen Währung ist nach wie vor komplex und bedarf weiterer Diskussionen.“ (Al Jazeera, 24.08.2023). Bereits am 23.08.2023 hatte Al Jazeera Folgendes veröffentlicht: Die Frage einer einheitlichen Währung der BRICS-Gruppe wurde während des Gipfels nicht formell angesprochen, da zwischen den fünf Mitgliedern keine Einigkeit herrschte und es unter ihnen Meinungsdifferenzen gab. Putin forderte in einer Videoansprache die Gruppe auf, den Handel mit lokalen Währungen auszuweiten. Russland ist es also nicht gelungen, eine alternative Währung zum US-Dollar einzurichten, wie es sich dies von der BRICS-Gruppe erhofft hatte.

Siebtens: Solange es die Papierwährung ohne intrinsischen Wert gibt, werden die ökonomische Probleme, die Finanzspekulationen, die politischen Konflikte und nicht zuletzt die koloniale Vorherrschaft anhalten. Der Islam hat mit der Offenbarung Allahs (t) Gold und Silber zur Währungsgrundlage erklärt, also ein Material, das einen Eigenwert besitzt. So hat der Gesandte Allahs (s) Gold und Silber zur Geldeinheit erklärt und beide zum alleinigen Währungsstandard erhoben, an dem Güter und Leistungen bemessen werden, wie es in authentischen Hadithen belegt ist. Doch haben die Kolonialisten mit den Methoden des Wirtschafts- und Finanzkolonialismus die Währung als kolonialistisches Mittel eingesetzt und sie in andere Systeme umgewandelt, die nicht auf Gold oder Silber basieren. Und von da an kamen solche Probleme auf. Diese Probleme werden nicht verschwinden, solange der islamische Staat nicht errichtet ist und für die erneute Umwandlung des Geldes in Gold und Silber sorgt, unabhängig davon, ob diese Metalle selbst oder in Form von gold- und silberbasiertem Papiergeld im Umlauf sind, welches jederzeit in Gold und Silber umgetauscht werden kann. Dies ist die Scharia Allahs (t), die Er mit Seinem Wissen offenbart hat.

(أَلَا يَعْلَمُ مَنْ خَلَقَ وَهُوَ اللَّطِيفُ الْخَبِيرُ)

Weiß es nicht Der, Der erschaffen hat? Und Er ist der Mildtätige, der Allkundige. (67:14)

01. Muḥarram 1446 n. H.
07.07.2024
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