- |
بسم الله الرحمن الرحيم
Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen
Sei wie die Mutter von Muḥammad al-Fātiḥ und bereite einen Helden vor, damit er der Eröffner Roms wird
Von ʿAbdullāh bin ʿAmr bin al-ʿĀṣ wird berichtet, dass er sagte: „Während wir um den Gesandten Allahs (s) saßen und schrieben, wurde der Gesandte (s) gefragt: Welche der beiden Städte wird zuerst eröffnet werden, Konstantinopel oder Rom? Der Gesandte Allahs (s) antwortete:
«مَدِينَةُ هِرَقْلَ تُفْتَحُ أَوَّلاً، يَعْنِي قُسْطَنْطِينِيَّة»
Die Stadt des Herakles wird zuerst eröffnet werden, d. h. Konstantinopel.“
Es ist eine bušrā, eine Frohbotschaft unseres Gesandten (s), die eine Mutter hörte und voller Weisheit hineilte, den Namen ihres Sohnes in die Geschichte der islamischen Umma eingravieren zu lassen und ihn zum Helden, zum Eröffner und zum Unterstützer seines dīn zu machen. Es handelt sich um die Mutter von Muḥammad al-Fātiḥ, die den festen Entschluss fasste, in den Geist ihres kleinen Sohnes die Idee von der Eröffnung Konstantinopels zu säen, auf dass die Frohbotschaft des Gesandten (s) durch ihn in Erfüllung gehe. Unentwegt wiederholte sie ihm ihre Worte, damit sie ihm wie in Stein gemeißelt präsent bleiben.
Indem sie ihn darauf hinerzog, jener zu sein, der die bušrā seines Propheten (s) erfüllen würde, baute die Mutter al-Fātiḥs ihren Sohn zu einem Helden auf. In Hörweite ihres Sohnes bat sie ihren Herrn stets darum, Konstantinopel möge durch die Hände ihres Sohnes eröffnet werden. So wurde Muḥammad al-Fātiḥ größer und mit ihm der Wunsch, Konstantinopel zu eröffnen. Und so arbeitete er mit den Jahren auf die Erfüllung der bušrā hin. Und ihm wurde von Allah (t) die Ehre zuteil, der Eröffner Konstantinopels zu sein.
So ist sie, die Mutter im Islam: Sie zieht Generationen groß und bringt Helden hervor. Sie erzieht ihre Kinder, auf dass sie die Gesetze ihres Herrn einhalten, damit sich ihre Tugenden verankern und sie die Arbeit zur Unterstützung ihres dīn verinnerlichen und sie am Ende die Gewinner sind. So wachsen sie auf und mit ihnen gedeiht ihre Liebe zu Allah und Seinem Gesandten (s), sodass sie bereit sind, ihre Seelen für die Erhöhung und Verbreitung des göttlichen Wortes zu opfern.
Wo steht die muslimische Frau heute mit Blick auf die Mutter al-Fātiḥs? Bereitet sie die Kinder auf die Erfüllung der zweiten bušrā vor, der Eröffnung Roms? Stößt sie nicht auf den Hadith des Gesandten (s) und ist sie nicht entschlossen, die Mutter eines Fātiḥ II. zu werden und ihre Söhne zu den Führern der Armeen im islamischen Staat gehören zu lassen?
Der Westen hat die Muslime mit seinen Konzepten okkupiert, nachdem er zuvor ihren Staat zu Fall gebracht, ihren dīn von ihrem Leben entfernt und sich dann besonders der muslimischen Frau zugewandt hatte, da er sich ihrer wichtigen Rolle in der Erziehung der Generationen und in dem Aufbau wahrer Männer bewusst ist. Und so machte er sich daran, ihr Islamverständnis zu verändern und Zweifel in ihr zu wecken. Er ließ sie die Dinge durch die Brille der westlich-kapitalistischen Kultur sehen:
Einst brachte sie ihren kleinen Sohn täglich zu den Toren Konstantinopels, um ihn an die bušrā des Gesandten (s) zu erinnern und ihm ihren Wunsch nahezubringen, er möge derjenige sein, der das Banner trägt und Konstantinopel eröffnet. Und nun bringt sie ihn täglich zu den Toren der Schule und impft ihm ihren Traum ein, er möge erfolgreich sein und Klassenbester werden, damit sie prahlen kann und glücklich ist. So sorgt sie dafür, dass er nur an weltliche Erfolge denkt, die womöglich auf Kosten religiöser Pflichten gehen. Sie macht kein Auge zu, weil das Kind frühzeitig geweckt werden soll, damit es seine Lektionen wiederholt, während sie nachlässig ist, was seine Gebete betrifft. Hier pocht sie nicht darauf, dass er sie rechtzeitig verrichtet!
Nachdem sie ihm einst eingebläut hatte, sich an die Gesetze seines dīn zu halten und Angst vor Sünden zu haben und ihn daran gewöhnt hat, Verantwortung zu tragen, sodass er das Erfüllen schwieriger Aufgaben trainiert und zu einem Mann heranwächst, sieht sie heute in ihm das kleine Kind, das für seine Fehler nicht belangt und nicht zur Rechenschaft gezogen werden darf. Verhätschelt hat sie ihn und verdorben.
Wer den Zustand der meisten unserer Kinder heute betrachtet, ist traurig darüber, was aus ihnen geworden ist: ohne Ziel und Verantwortungsgefühl. Und wie kann aus ihnen etwas werden, wenn sie auf falsche Art erzogen wurden, indem man ihnen ihre Wünsche und Bedürfnisse erfüllt. Egoismus und Selbstliebe haben sich bei ihnen breitgemacht. Ihr großes Interesse gilt nur noch dem diesseitigen Leben. Die Erzieherin pflanzte ihnen ein, das Leben zu genießen und den persönlichen Wünschen und Neigungen hinterherzulaufen. Sie vergisst oder ignoriert die ḥasanāt und den Lohn für gute Taten!
Man könnte mir sagen: Verallgemeinere doch nicht! Es gibt muslimische Frauen, die sich ihrer Verantwortung ihren Kindern gegenüber bewusst sind und daran arbeiten, die Persönlichkeiten ihrer Kinder auf solider Basis aufzubauen und sie zu Führern und wahren Männern zu formen. Das verleugne ich nicht. Doch sie sieht sich mit vielen Schwierigkeiten und Hindernissen in einer Realität konfrontiert, in der verderbte, verderbende Konzepte (mafāhīm) dominieren, Konzepte, die verhätschelte, verlorene Generationen hervorbringen, losgelöst von ihrem dīn. Es handelt sich um eine reißende Strömung, die Laster und Verderbtheit verbreitet, um die Kinder von ihrem dīn und dessen Gesetzen abzubringen und ihnen die Konzepte der Freiheiten und der Sittenlosigkeit zu implantieren.
Sieht man sich die von außen aufoktroyierte Politik der Regierungen an, wie sie westliche Gesetze durchwinken und Medien dafür instrumentalisieren, die verderbten Konzepte zu verbreiten, wie ihnen Lehrpläne diktiert werden, die voller vergifteter Ideen stecken, um die Realität in einen Sumpf zu verwandeln, in dem die Kinder versinken, so finden sie sich verirrt wieder und finden nicht auf den Pfad zurück, der sie aus der Irrung herausführt.
Der bewussten muslimischen Mutter in ihrer Rolle, die ihr im Aufbau wahrer Männer und Helden zukommt, obliegt es, gleich der Mutter Muḥammad al-Fātiḥs, täglich in Hörweite ihres Sohnes wiederholt Allah darum zu bitten, dass ihr Sohn ein Führer in den islamischen Armeen werden möge, nachdem das zweite Rechtgeleitete Kalifat nach dem Plane der Prophetenschaft errichtet sein würde. Sie muss unentwegt wiederholen, dass die Lösung ausschließlich in der Errichtung des Staates des Islam liegt! Sie muss es ihm ohne Unterlass vermitteln, um in ihm die Hoffnung zu verankern, dass er die Frohbotschaft des Gesandten (s) von der Eröffnung Roms erfüllen werde. So wächst er von Sehnsucht getrieben und voller Hoffnung auf, der Eröffner Roms zu sein.
Jede Mutter sollte also die Ärmel hochkrempeln, um im Inneren ihrer Kinder den sehnlichen Wunsch zur Verwirklichung der zweiten Frohbotschaft ihres Gesandten zu fixieren, damit aus ihnen ein Salahuddin und ein Muḥammad al-Fātiḥ hervorgeht. Damit würde ihr die Ehre zukommen, einen Helden, einen Eröffner und einen Unterstützer des Islam vorbereitet zu haben, der die rāya,das Banner des Islam, trägt.