Am Sonntag, dem 13.01.2008, hat die FPÖ mit ihren infamen Angriffen auf den Islam einen neuen, nicht zu überbietenden Höhepunkt erreicht. Zum ersten Mal wird durch die Spitzenkandidatin einer etablierten österreichischen Parlamentspartei der Prophet des Islam, Friede sei mit ihm, als Kinderschänder bezeichnet und der Koran als Produkt epileptischer Anfälle. Am Montag legte sie dem noch ein Schäubchen nach und behauptete, dass Kinderschändung unter muslimischen Männern verbreitet sei.
Es liegt auf der Hand, dass diese Person, Dr. Susanne Winter, die bis zuletzt über die Grazer Stadtgrenze hinaus nicht bekannt war, sich mit solchen Beleidigungen in den Mittelpunkt der österreichischen Berichterstattung setzen wollte, um sich bei ihren Wählern zu „profilieren" und der FPÖ einen besseren Wahlausgang bei der Gemeinderatswahl am kommenden Sonntag zu bescheren. Ersteres ist ihr bereits gelungen; es wäre ein Armutszeugnis für die Grazer Bevölkerung, wenn sie auch mit Letzterem Erfolg hätte.
Abgesehen von der Tatsache, dass die Aussagen dieser Person unwahr sind und eine einzige, hasserfüllte Verleumdung des Islam darstellen, die jeglicher Erwiderung unwürdig ist, offenbaren sie doch den zutiefst skrupellosen Charakter dieser Leute, denen zur Durchsetzung ihrer politischen Ambitionen jedes noch so geächtete Mittel recht ist.
Solche Hasstiraden prallen am Islam ab. Der Islam ist zu stark, zu mächtig in seiner auf Vernunft basierenden Grundüberzeugung, als dass die verbalen Ausflüsse drittklassiger Politiker ihm etwas anhaben könnten. Nur bewahrheiten sich immer wieder die göttlichen Aussagen im Koran, mit denen Personen wie Dr. Winter beschrieben werden:
„Niemals können sie euch Schaden zufügen, außer durch Verbalattacken." (3:111)
„Schon wurde Hass aus ihrem Munde offenkundig, doch was ihr Inneres verbirgt, ist schlimmer. Wir machten euch die Zeichen klar, wenn ihr es begreift." (3:118) Vergangenen Sonntag ist uns neuerlich so ein Zeichen klargemacht worden.
Als Muslime haben wir jedoch die Pflicht, uns vor dem Islam schützend zu erheben und jedes legale Mittel einzusetzen, um solchen Verleumdungen mit aller Vehemenz entgegenzutreten. Wenn das Heiligste in unserem Glauben auf diese infame Art und Weise beleidigt wird, dann dürfen wir nicht schweigen. Wir haben uns um den Islam zu scharen und unsere Stimme entschlossen zu erheben.
Dieses Ereignis sollte ein Anlass dazu sein, dass die Muslime in diesem Lande sich auf ihren Glauben zurückbesinnen. Angriffe auf den Islam haben in der Geschichte immer dazu geführt, dass die Muslime sich erst recht mit ihrem Glauben solidarisiert haben. Dies sollte auch hier der Fall sein.
Auch was die nichtmuslimische Bevölkerung in Österreich anlangt, so wird dieser „FPÖ-Schuss" nach hinten losgehen. Durch solche Attacken werden die Menschen sich verstärkt für den Islam interessieren und nach eingehender Untersuchung erkennen, dass dies der Glaube der Wahrheit ist.
„Wahrlich, Wir haben dich mit der Wahrheit als Frohbotschafter und Warner entsandt; und nicht wirst du nach den Bewohnern des Höllenpfuhls gefragt." (2:119)
D. I. Shaker Assem
Repräsentant von Hizb-ut-Tahrir
im deutschsprachigen Raum