Sonntag, 20 Jumada al-thani 1446 | 22/12/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

Gebietet dem Verrat an Kaschmir Einhalt! Lasst nicht zu, dass der Hindu-Staat zu einer Regionalmacht aufsteigt!

In einer wohl durchdachten Ansprache verkündete General Bajwa am 18. März 2021 seine Vision für Kaschmir, Pakistan, Indien und die gesamte Region. Mitunter sagte er: “Verlässliche Beziehungen zwischen Indien und Pakistan sind ein Schlüsselfaktor für die Potentialentfaltung Südostasiens. … Der Kaschmirkonflikt ist hierbei offensichtlich das Hauptproblem. … Wir spüren, dass es an der Zeit ist, die Vergangenheit zu begraben und nach vorne zu blicken.” Vor dem Hintergrund, dass General Bajwa ein Befürworter der regionalen Vorstellungen des einstigen Generals Musharrafs ist, müssen seine Äußerungen genauestens hinterfragt werden: Was genau soll begraben werden? Wessen Problem kann ohne die Klärung der Kaschmir-Frage nicht gelöst werden? Wird es der Region wirklich Stabilität und einen wirtschaftlichen Aufschwung bringen, wenn man dem Hindu-Staat den Weg zu einer Regionalmacht ebnet?

Was nun das Begraben der Vergangenheit betrifft, so handelt es sich um eine Vergangenheit, in der die Muslime Kaschmirs in der Zeit um 1947 Widerstand gegen die indische Besatzung leisteten, um zu einem Teil Pakistans zu werden. Es ist eine Vergangenheit, in der die Muslime des damals neu entstandenen Pakistans mobilmachten um Kaschmir zu befreien. Und tatsächlich gelang es ihnen, große Teile Kaschmirs zu befreien. In den sieben Jahrzehnten, die seither vergangen sind, wurden zehntausende Muslime bereitwillig zu Märtyrern. Wie also können wir solch eine glorreiche Vergangenheit zu Grabe tragen, die von guten, gottgefälligen Taten geprägt ist?

Wahrlich, das besetzte Kaschmir darf nicht vom Hindu-Staat einverleibt werden, denn das islamische Recht gebietet uns, dass besetzter islamischer Boden befreit werden muss. So sagt Allah (t):

(وَاقْتُلُوهُمْ حَيْثُ ثَقِفْتُمُوهُمْ وَأَخْرِجُوهُم مِّنْ حَيْثُ أَخْرَجُوكُمْ وَالْفِتْنَةُ أَشَدُّ مِنَ الْقَتْلِ)

Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben; denn die Verführung ist schlimmer als das Töten. (2:191)

Und gewiss sind unsere gottesfürchtigen und fähigen Truppen dazu imstande, mit Allahs Hilfe, einer gewissenhaften islamischen Führung, unserer Unterstützung und mit Bittgebeten das besetzte Kaschmir zu befreien.

Was nun das Problem betrifft, dem der Kaschmirkonflikt voransteht, so handelt es sich um die Frage des nachhaltigen Friedens zwischen Pakistan und dem Hindu-Staat. Dies ist das Hauptproblem, mit dem sich die USA und ihr regionaler Verbündeter, der Hindu-Staat, gegenwärtig konfrontiert sehen. Die USA wollen, dass Pakistan dem Hindu-Staat den Weg zur vorherrschenden Regionalmacht ebnet, um sowohl China einzudämmen als auch das Wiedererwachen des Islam zu verhindern.

Vor diesem Hintergrund verlangen die Amerikaner die Besiegelung der Kaschmirfrage, um dem Hindu-Staat einen Zwei-Fronten-Krieg zu ersparen. Und in der Tat wurden die Feindseligkeiten entlang der Konfliktlinie zu einem Zeitpunkt eingestellt, als der Hindu-Staat eine militärische Entlastung bitter nötig hatte, denn er sah sich an einer anderen Front China gegenüber und befürchtete, dass Pakistan vorpreschen würde, um Kaschmir zu befreien. Stattdessen hat Indien - mit der wohlwollenden Zusage eines Waffenstillstands seitens General Bajwa - seine Erstschlag-Truppen von der pakistanischen Front an die chinesische Front verlegt. Diese Truppenverlegung fand zum ersten Mal seit Jahrzehnten statt, während Indien die Unterdrückung der Muslime Kaschmirs weiterhin aufrecht hält.

Wie bereits General Musharraf zuvor, ist General Bajwa zu jeder Schandtat bereit, um die Beziehungen zu dem Hindu-Staat bloß nicht zu gefährden, damit dieser ungehindert zu einer Regionalmacht aufsteigen kann. Dabei ist der Hindu-Staat in keinster Form einer solchen Position würdig. Die von Fanatismus und Arroganz geprägte hinduistische Elite vermag es nicht, die Bedürfnisse und Angelegenheiten der unteren Hindu-Kaste zu betreuen, geschweige denn die der muslimischen Minderheit unter ihrer Obhut. Und schon gar nicht wird sie in der Lage sein, sich um die Menschen außerhalb ihrer Staatsgrenzen zu kümmern. Schließlich war es eben diese Verbohrtheit der Hindu-Elite, die unseren Vorvätern den Anlass gab, sich für einen Staat im Namen des Islam aufzuopfern. Darüber hinaus verfügen die Hindus über keine umfassende Lebensordnung, weshalb sie dazu verdammt sind, sich der kapitalistischen Weltordnung unterzuordnen, die die Schätze der Staaten plündert und in ihre kolonialistischen Kernländer verfrachtet, einen kleinen Bruchteil den lokalen Machthabern vor Ort zukommen lässt und die Menschenmassen weltweit in Armut zurücklässt. Zugeständnisse an den Hindu-Staat werden mitnichten für einen Aufschwung und für eine Verbesserung der örtlichen Lebensumstände sorgen. Ganz im Gegenteil – der Hindu-Staat wird dadurch in seinen unheilvollen Bestrebungen nur bekräftigt, wodurch die Region noch mehr Schaden davontragen wird.

Trotz all der genannten Aspekte und Gefahren ist es allen voran ein einziger Grund, der gegen gute Beziehungen zum Hindu-Staat ausschlaggebend ist, nämlich der islamische Rechtsspruch. Uns sind Bündnisse zu Staaten, die unseren dīn bekämpfen oder andere darin unterstützen, ausdrücklich untersagt:

(إِنَّمَا يَنْهَاكُمْ اللَّهُ عَنْ الَّذِينَ قَاتَلُوكُمْ فِي الدِّينِ وَأَخْرَجُوكُمْ مِنْ دِيَارِكُمْ وَظَاهَرُوا عَلَى إِخْرَاجِكُمْ أَنْ تَوَلَّوْهُمْ وَمَنْ يَتَوَلَّهُمْ فَأُوْلَئِكَ هُمْ الظَّالِمُونَ)

Doch Allah verbietet euch, mit denen, die euch des Glaubens wegen bekämpft haben und euch aus euren Häusern vertrieben und (anderen) geholfen haben, euch zu vertreiben, Freundschaft zu schließen. Und wer mit ihnen Freundschaft schließt, so sind das die Missetäter.(60:9)

O Muslime Pakistans, des Reinen, des Guten – einschließlich Kaschmir!

Wir müssen die unheilvolle Vision General Bajwas für die Region zurückweisen, so wie wir zuvor jene von General Musharraf zurückgewiesen haben. Wieso sollten wir unserem dīnzuwiderhandeln und unsere unverhandelbaren Heiligtümer aufgeben? Wieso sollten wir einem Volk der Falschheit und der Irreführung den Weg ebnen? Wir sind ehrenvolle Menschen und Hüter eines gewaltigen Erbes. Ein Erbe, das mit dem Ende des rechtgeleiteten Kalifats begann und mit der Eroberung des indischen Subkontinents seinen Höhepunkt fand. Es war während der Herrschaft des Islam, als der Anteil Indiens an der Weltwirtschaft bei 23% lag, so hoch wie sämtliche europäischen Staaten heute zusammengenommen. Bis 1700, während der Amtszeit Aurangzeb Alamgirs, stieg der Anteil sogar auf 27%. Jahrhunderte islamischer Regentschaft gewährleisteten den Einwohnern der Region Wohlstand und Sicherheit, unabhängig von ihrer Stammes- oder Glaubenszugehörigkeit. Sie alle waren dem Staat treu, die Hinduisten inbegriffen. Das islamische Zeitalter Indiens war in der Tat ein goldenes Zeitalter, dessen Licht den Rest der Welt erleuchtete und dadurch die Aufmerksamkeit der arglistigen Kolonialmächte auf sich zog, die die Saat der regionalen Zerstückelung ausbrachten um zu teilen und zu herrschen.

Es ziemt sich nicht für uns, dem Hindu-Staat zum Aufstieg zu verhelfen und die Interessen der Amerikaner zu bedienen. Und auch sonst ziemt es sich nicht für uns, irgendeinem System zum Sieg zu verhelfen, außer dem göttlichen System, dem Kalifat. Denn ausschließlich das Kalifat wird zum Wohlgefallen Allahs führen, uns Seinen Sieg bescheren und die Frohbotschaft des Gesandten (s) erfüllen. Es sprach der Gesandte Allahs (s):

«ثُمَّ تَكُونُ مُلْكًا جَبْرِيَّةً فَتَكُونُ مَا شَاءَ اللَّهُ أَنْ تَكُونَ ثُمَّ يَرْفَعُهَا إِذَا شَاءَ أَنْ يَرْفَعَهَا ثُمَّ تَكُونُ خِلَافَةً عَلَى مِنْهَاجِ النُّبُوَّةِ ثُمَّ سَكَتَ»

„Sodann wird eine Gewaltherrschaft folgen. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt, dann wird Allah sie aufheben, wenn er sie aufheben will. Sodann folgt ein Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums.“ Dann schwieg er. (Aḥmad)

Der Ramadan soll Zeuge über unseren Einsatz für die Wiedererrichtung des Kalifats sein und über die Befreiung des besetzten Kaschmir und die Wiedererrichtung der islamischen Herrschaft.

O Muslime der Streitkräfte Pakistans, treue Söhne des Saʿd bin Muʿāḏ (r)!

Seid so, wie der erste Feldherr des Islam, der Gesandte Allahs (s), es beschrieben hat: „Es gibt keinen Gehorsam gegenüber jedwedem Geschöpf, wenn dies Ungehorsam gegenüber Allah (t) bedeutet, gepriesen und erhaben ist Er.” (Aḥmad)

Wahrlich, ihr habt bei Allah (t) keine Ausrede dafür, dass ihr Bajwa, dem heutigen Musharraf, Gehorsam in seinem Ungehorsam gegenüber Allahs Geboten leistet. Tut es euren Waffenbrüdern gleich, den Kämpfern der Anṣār zur Zeit des Gesandten (s). Sie leisteten den materiellen Beistand (nuṣra) zur Gründung des islamischen Staates, und sie hielten ʿAbdullah ibn Ubaī davon ab, eine Herrschaft der Irreleitung zu errichten.

Seid wie der Feldherr der Anṣār, Saʿd bin Muʿāḏ (r), während des Ramadan vor der Schlacht von Badr im Jahre 2 der Hiǧra. Als der Gesandte Allahs nach Rat fragte, erwiderte Saʿd bin Muʿāḏ (r): „Bei Allah, Der dich mit der Wahrheit entsandt hat; wenn du uns befehlen würdest, ins Meer zu springen, so würden wir das mit Leichtigkeit tun, und kein Mann von uns würde zurückbleiben. Wir sind nicht abgeneigt, dem Feind zu begegnen. Wir sind kriegserfahren und zuverlässig im Kampf. Vielleicht wird Allah dir durch uns Tapferkeit zeigen, die deinen Augen gefallen wird. Führe uns mit dem Segen Allahs auf das Schlachtfeld.“

Kann ein Soldat ein besseres Leben führen als jenes von Saʿd bin Muʿāḏ (r), wo doch Allah (t) Engel zu seiner Bestattung entsandte? Der Gesandte Allahs (s) sagte über die Bestattung von Saʿd bin Muʿāḏ (r):

»إِنَّ الْمَلَائِكَةَ كَانَتْ تَحْمِلُهُ«

„Wahrlich, die Engel tragen ihn.“ (At-Tirmiḏī)

Als Saʿd (r) starb, weinte seine Mutter, und der Gesandte (s) sagte ihr:

«لِيَرْقَأْ - لينقطع - دَمْعُكِ وَيَذْهَبْ حُزْنُكِ لِأَنَّ ابْنَكِ مَنْ ضَحِكَ اللَّهُ إِلَيْهِ وَاهْتَزَّ لَهُ الْعَرْشُ»

„Deine Tränen würden aufhören zu fließen, und dein Kummer würde gelindert, wenn du wüsstest, dass dein Sohn die erste Person ist, für die Allah lächelte und dessentwegen Sein Thron zitterte.“ (At-Tirmiḏī)

Lasset also den Ramadan Zeuge eures materiellen Beistandes für die Wiederherstellung des Kalifats sein, gefolgt von eurem Kampf gegen unsere Feinde in dem gesegneten Streben nach Sieg oder Martyrium!

01. Šaʿbān 1442 n.H.
02. April 2021 n. Chr.
Hizb-ut-Tahrir
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