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بسم الله الرحمن الرحيم
Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen
Antwort auf eine Frage
Lösungsvorschläge für die Zeit nach dem Gaza-Krieg
Frage:
Angesichts des seit mehr als fünf Monaten dauernden Genozids, der von der jüdischen Entität mit perfider westlich-amerikanischer Unterstützung an Gazas Bevölkerung begangen wird, welchem bislang über hunderttausend Märtyrer und Verwundete zum Opfer fielen, abgesehen von der Zerstörung der meisten Gebäude dort, wird vermehrt über Lösungsprojekte für die Zeit nach dem Gaza-Krieg diskutiert. Ebenso wird darüber gesprochen, worauf es politisch hinauslaufen könnte, wenn es nach den Plänen der Kolonialländer, angeführt von den USA, ginge. Was ist von diesen Plänen und Lösungen zu erwarten? Ist davon auszugehen, dass der Status des Westjordanlands so bleibt wie er ist, und für Gaza eine militärische Besatzung vorgesehen ist? Oder wird es einen Staat im Westjordanland und Gaza geben, der demilitarisiert ist? Oder wird der Zustand des Westjordanlands aufrechterhalten, während Gaza unter arabische und internationale Verwaltung kommt bzw. wie in der Westbank eine Autonomieverwaltung erhält? Wie würde die korrekte Lösung aussehen? Danke
Antwort:
Bevor wir die oben gestellten Fragen beantworten, werden wir zunächst Folgendes überprüfen:
Erstens: Einige wichtige Aspekte zum gesegneten Land Palästina
1. Es ist bekannt, dass das Versprechen des britischen Außenministers Balfour in seinem Brief vom 2. November 1917 an Lord Rothschild die Unterstützung der britischen Regierung bezüglich der Errichtung einer nationalen Heimstätte für die Juden in Palästina beinhaltete. Dieses Versprechen kam in den letzten Tagen der Niederlage des Osmanischen Kalifats im Ersten Weltkrieg, die eine Folge des Verrats einiger Türken und Araber war. Einige Jahre zuvor, genauer am 18.05.1901, hatte sich Herzl, als Abgesandter der von den Briten unterstützten zionistischen Organisation, mit einer Bitte zum osmanischen Kalifen begeben. Er versuchte die Finanzkrise, an der das osmanische Kalifat damals litt, auszunutzen und hat ihm gewaltige Summen zur Deckung des Defizits im Kalifat in Aussicht gestellt. Das sollte eine Gegenleistung dafür sein, den Juden Land in Palästina zu geben. Die starke und weise Antwort des Kalifen Abdulhamid II. jedoch lautete: „Ich kann keinen Zentimeter des Boden Palästinas aufgeben, denn es ist nicht mein Eigentum, sondern das Eigentum der islamischen Umma. Mein Volk hat für diesen Boden gekämpft und ihn mit seinem Blut getränkt. So sollen die Juden ihre Millionen behalten. Wenn das Kalifat eines Tages auseinandergerissen wird, könnt ihr Palästina umsonst nehmen. Doch solange ich lebe, wird das nicht passieren.“ Der Kalif, der Scharfblick und Weitsicht besaß, sollte Recht behalten. Palästina wurde den Juden nach dem Fall des Kalifats umsonst ausgehändigt! Und damit begann die Geschichte der Usurpation Palästinas, der Vertreibung und der Tötung der Bewohner. Es war eingetroffen, was Abdulhamid erwartet hatte. So kam es zur Abschaffung des Kalifats (1924 n. Chr./ 1342 n. H.), gelenkt vom Westen unter Führung der Briten zusammen mit arabischen und türkischen Verrätern, was den Auftakt der Errichtung des Zionistengebildes in Palästina darstellt.
2. Nach dem Zweiten Weltkrieg betraten nun die USA faktisch das Feld. Sie haben aktiv dazu beigetragen, dass die Resolution 181, die die Teilung Palästinas vorsah, im November 1947 verabschiedet wurde. Nun konkurrierten die USA mit Großbritannien und den Europäern darin, sich der Sache des jüdischen Zionismus anzunehmen. In seiner Rede anlässlich des jüdischen Hanukka-Festes sagte Biden im Weißen Haus: "Man muss kein Jude sein, um Zionist zu sein. Und ich bin ein Zionist.“ (Al-Sharq al-Awsat, 12.12.2024) Als Präsident Biden am 18.10.2023, also nach der Operation „Aqsa-Flut“ Tel Aviv besuchte, betonte er bei einem Treffen mit den dortigen Verantwortlichen: „Israel muss wieder ein sicherer Ort für das jüdische Volk werden (…) Wenn es Israel nicht gäbe, müssten wir es erfinden.“ Er werde Ende der Woche den US-Kongress um ein Unterstützungspaket in nie dagewesener Höhe für Israels Verteidigung bitten, führte er weiter aus. „Wir werden nicht noch einmal tatenlos zusehen. Nicht heute, nicht morgen, niemals.“ (Aljazeera, 19.10.2023) Das zeigt, es sind die USA, die den Kampf führen. Das jüdische Gebilde wäre gar nicht imstande, ohne Hilfe von außen, den Krieg fortzusetzen, besonders nicht ohne die uneingeschränkte Unterstützung der USA. Dieses Gebilde ist an sich nicht fähig, aus eigener Kraft weiter zu bestehen. Die zionistische Entität zeichnet mit eigenen Händen ihr Scheitern vor. Es ist zum Kampf nicht fähig, außer mit dem Seil der Menschen, so wie es der Allmächtige, Erhabene sagt:
(ضُرِبَتْ عَلَيْهِمُ الذِّلَّةُ أَيْنَ مَا ثُقِفُوا إِلَّا بِحَبْلٍ مِنَ اللهِ وَحَبْلٍ مِنَ النَّاسِ)
Erniedrigung ist für sie vorgeschrieben, wo immer sie getroffen werden, außer sie wären in Sicherheit (aufgrund) ihrer Verbindung mit Allah oder mit den Menschen. (3:112)
Die Verbindung zu Allah haben sie bereits zerschnitten. Geblieben ist ihnen einzig das Seil zu den Menschen - in den USA und in Europa inklusive ihrer Marionetten, den Verrätern, die in den muslimischen Ländern herrschen und die gegen die barbarische Aggression der Zionisten keinen Finger rühren. Es zeigt sich zudem, dass die USA diese Entität als ihren Vorposten ansehen für die Bekämpfung der islamischen Umma, um deren Einheit und die Errichtung ihres Staates, des Kalifats, zu verhindern.
3. Nach dem Rückzug aus Gaza am 15. August 2005 hat das Zionistengebilde mehr als einmal seine Aggressionen gegen Gaza mit brutaler Gewalt durchgeführt, bevor es am 07. Oktober 2023 zur Operation „Aqsa-Flut“ kam. Diese Operation hat, als die Mujahidun die Sicherheitszonen durchbrachen, bei der ca. 1200 Soldaten getötet und eine Anzahl von ihnen als Geiseln genommen wurden, dem Feind das Genick gebrochen. Daraufhin ging der Feind mit noch nie dagewesener Brutalität gegen Gaza vor, und er tut es seit mehr als fünf Monaten weiterhin. Er zerstörte die meisten der Gebäude, machte Krankenhäuser zu Angriffszielen, ermordete Kranke oder überrollte Menschen bei lebendigem Leib. Ebenso erging es den Schulen, in denen die Bewohner Gazas Zuflucht suchten. Die Zahl der Märtyrer hat sich auf über 31.000 erhöht, die Mehrzahl von ihnen Frauen und Kinder. Über 70.000 Verletzte gibt es bislang. Darüber hinaus wird die Taktik des Hungers angewendet, indem die Durchfahrt für Hilfslieferungen mit Nahrung, Wasser und einer Grundversorgung für die Menschen blockiert wird. Damit soll der Druck auf die Mujahidun zur Freilassung der festgehaltenen Geiseln, erhöht werden. Dieser Krieg ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Völkermord. Was „Israel“ zu diesem Vorgehen ermuntert hat, ist die Unterstützung vonseiten beider Hälften des Westens, der europäischen und der amerikanischen inklusive ihrer Vasallen. Scharenweise strömten westliche Führer zum Zionistengebilde, um ihm ihre uneingeschränkte Solidarität bei dem Genozid an Gaza zu bekunden.
4. Wodurch „Israel“ sich außerdem bestärkt fühlte, war das Schweigen der Regime in der arabischen und muslimischen Welt. Statt sich auf die Seite der Menschen in Gaza zu stellen und ihre Armeen zu mobilisieren, haben manche der Regime den Angriff (Aqsa-Flut) verurteilt und, als sei nichts gewesen, ihre Beziehungen zum Zionistengebilde aufrechterhalten. Und die Staaten, die dabei waren, ihre Beziehungen zum Feind zu normalisieren, ob schon länger oder seit Kurzem, haben auch dies weiter getan. Weder haben sie die Beziehungen abgebrochen, noch auf den Verrat der Normalisierung verzichtet und schon gar nicht die Abkommen und Vereinbarungen mit dem Zionistengebilde außer Kraft gesetzt, wie unter anderem das Abkommen von Camp-David mit dem ägyptischen und die Vereinbarung von Wadi Araba mit dem jordanischen Regime. Das heißt, nicht mal zu einem Minimum außerhalb einer Kriegserklärung haben sie sich bewegen lassen. Mehr noch, angesichts der Brutalität dieser Aggression des Zionistengebildes hat es die Handelsbeziehungen mit einigen dieser Staaten, überhaupt nicht betroffen. So gab der türkische Verkehrsminister Abdulkadir Uraloglu am 11.01.2024 zu, dass vom 7. Oktober bis zum 31. Dezember 2023 etwa 701 Schiffe von türkischen Häfen aus Richtung ‚Israel‘ gestartet seien, was durchschnittlich acht Schiffen pro Tag entspricht …“ (Aljazeera, 11.01.2024) Einige dieser Staaten haben es nicht nur unterlassen, auf die Aggression in Gaza zu reagieren und ihnen beizustehen. Sie haben nicht mal ihren eigenen Soldaten beigestanden und dem Zionistenstaat etwa den Krieg erklärt. Schließlich wurden iranische Stellungen in Syrien gezielt von der jüdischen Entität angegriffen und zahlreiche Soldaten getötet. Doch eine Kriegserklärung seitens des Iran an „Israel“ kam nicht!
5. Die USA wiederum konzentrieren sich in ihren Äußerungen auf die Zweitstaatenlösung, wobei sie eine Sorgsamkeit gegenüber dem Zionistengebilde an den Tag legen und bedacht sind, all seine Gräueltaten zu verteidigen und ihm jegliche Unterstützung zukommen zu lassen. Doch fürchten die USA den Verlust des letzten Restes ihrer moralischen Basis – Gesetz den Fall, dass sie jemals über Moral verfügten! US-Präsident Biden erklärte: „Es gibt kein Zurück zu dem Status Quo vom 06. Oktober. (…) Das bedeutet, dass die Hamas nicht mehr länger imstande sein wird, ‚Israel‘ zu terrorisieren. (…) Es bedeutet auch, dass, wenn diese Krise vorbei ist, es eine Vision geben muss, für das, was danach kommt. Aus unserer Sicht muss es eine Zweistaatenlösung sein, d.h. konzentrierte Bemühungen aller Seiten.“ (CNN, 25.10.2023) Und am 12.12.2023 betonte er „Auf der ganzen Welt besteht die echte Sorge, dass Amerika sein moralisches Zentrum verliert (…) aufgrund unserer Unterstützung für ‚Israel‘.“ (Aljazeera, 12.12.2023)
Doch er unterstrich die Politik der USA, indem er betonte: „Es ist eine rote Linie, aber ich werde Israel nie im Stich lassen. Die Verteidigung Israels ist immer noch von höchster Bedeutung. Es gibt keine rote Linie in dem Sinne, dass ich alle Waffenlieferungen einstellen werde, so dass sie den Iron Dome nicht mehr haben, der sie schützt.“ (MSNBC Channel, 09.03.2024)
Die USA sind also Unterstützer des Zionistengebildes, trotz des angespannten Verhältnisses zwischen Biden und Netanjahu, was an dessen besonderer Nähe zu Bidens Wahlgegner Trump liegt.
6. Darüber hinaus sind die USA bestrebt, dem Zionistengebilde die Zweistaatenlösung schmackhaft zu machen, und zwar, indem „Israel“ vom saudischen Regime anerkannt und eine Normalisierung der Beziehungen angestrebt werden soll. Von Saudi-Arabiens Außenminister Faisal bin Farhan Al Saud hieß es auch während des Gipfels von Davos: „Saudi-Arabien könnte Friedensbeziehungen mit Israel aufnehmen, sollte die Palästinakrise gelöst werden“ (Independent, 20.01.2024) Noch davor erklärte der Kronprinz des saudischen Regimes, Bin Salman, am 21.09.2023 in einem Interview mit dem amerikanischen Sender Fox News: „Wir kommen der Normalisierung der Beziehungen mit ‚Israel‘ von Tag zu Tag näher.“ Am 26.09.2023 empfing der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas den saudischen Botschafter Naif al-Sudairi, der zuvor über den jüdischen Beobachtungspunkt im Westjordanland eingetroffen war, in seinem Hauptquartier in Ramallah. Das gilt als Auftakt zur Normalisierung der Beziehungen mit dem jüdischen Gebilde. Sein Vorwand war, in Funktion eines außerordentlichen, nicht ansässigen Botschafters in Palästina da zu sein und als Generalkonsul in Jerusalem!
Zweitens: Nun kommen wir zur Beantwortung der Frage nach den Erwartungen bezüglich der Pläne der USA und des jüdischen Gebildes nach dem Ende des Gaza-Krieges:
1. Eine Übergabe des Gazastreifens an die Palästinensische Autonomiebehörde im Rahmen der Zweistaatenlösung.
Dies ist die Lösung, die von den USA gefordert wird, jedoch nur auf dem Papier. Anders ausgedrückt: es ist ein Spiel mit Begriffen. Denn Biden schwebt ein Staat vor, der entmilitarisiert ist, ein Staat also ohne Souveränität. US-Präsident Joe Biden erklärte am vergangenen Freitag, er habe die Frage der Zweistaatenlösung mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erörtert und dieser hätte keine Einwände gegen diese Lösung gehabt. Gegenüber Reportern ergänzte er, dass es eine Reihe von Modellen für die Zweistaatenlösung gebe und verwies darauf, dass mehrere Länder in den Vereinten Nationen keine eigenen Streitkräfte besäßen. (Aljazeera, 04.01.2024) Biden gibt also zu verstehen, dass es sich um solch einen Typ Staat handeln würde! Und selbst mit dieser amerikanischen Lösung ist der Zionistenstaat nicht einverstanden. Auf einer Pressekonferenz, über die Anadolu berichtete, stellte Netanjahu klar, dass Tel Aviv die einseitige Errichtung eines palästinensischen Staates kategorisch ablehne. (Anadolu, 18.02.2024) Doch wie auch immer die von der US-Administration vorgeschlagene Lösung aussehen sollte, sie würde nicht ohne die ausdrückliche Instruktion aus den USA umgesetzt werden. Und die Biden-Administration übt aufgrund der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen keinen besonderen Druck auf Netanjahu und seine Regierung aus. Denn Biden benötigt die Wählerstimmen der Juden ebenso wie Geld von der jüdischen Lobby für seinen Wahlkampf. Schließlich heißt sein Rivale Trump, der ein erklärter Unterstützer des Judengebildes ist. Was Europa und Großbritannien angeht, so laufen sie den Schritten der USA hinterher. Das Fordern der Zweistaatenlösung seitens der Herrscher der muslimischen Welt hingegen, ist Verrat. Es geht nicht über das Gerede der USA von der entmilitarisierten Version eines Staates ohne Souveränität hinaus, was demnach einer Autonomieverwaltung gleichkäme!
2. Die Wiederbesetzung des Gazastreifens durch den Judenstaat. Der Minister für Nationale Sicherheit Ben Gvir und der Wirtschaftsminister Smotrich gelten als stärkste Verfechter eines solchen Planes. Diese beiden rechtsextremen Minister argumentieren, dass jüdische Zivilisten und auch Besatzungssoldaten innerhalb des Gazastreifens bleiben sollten und dass dies der einzige Weg sei, die Kontrolle über den Streifen zu behalten. Ben Gvir, der eine der kleinen nationalen Parteien in der rechten Koalition Netanjahus anführt, sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Rückkehr der jüdischen Siedler und des Militärs der einzige Weg sei, um zu garantieren, dass sich ein verheerender Angriff der Hamas-Kämpfer auf Israel, wie am 7. Oktober nicht wiederhole. (Reuters, 29.01.2024) Allerdings wird diese Ansicht weder von den USA noch von der jüdischen Öffentlichkeit geteilt. US-Außenminister Antony Blinken betonte am Mittwoch, Israel könne den Gazastreifen nach Ende des Krieges, den es aktuell gegen die Hamas führt, nicht besetzen. Er fügte hinzu: „Nun, die Wahrheit ist, dass am Ende des Konflikts möglicherweise eine Übergangszeit erforderlich sein könnte. Wir erwarten keine Wiederbesetzung und was ich von den israelischen Führern gehört habe, ist, dass sie nicht die Absicht haben, Gaza wieder zu besetzen. (Al-Hurra, 08.11.2023) Das liegt daran, dass eine militärische Wiederbesetzung Gazas dem Zionistengebilde hohe Kosten sowie militärische und wirtschaftliche Verluste verursachen würde.
3. Gaza bleibt unter Kontrolle der Hamas. Dass die Hamas in Gaza an der Macht bleibt, möchten weder die USA und Europa noch das Zionistengebilde, da sie davon ausgehen, dass dies zu einer Wiederholung der Anschläge vom 7. Oktober führen würde. Gegenüber Journalisten sagte Blinken in Tokio: „Gaza kann nicht weiter von der Hamas regiert werden. Das lädt einfach dazu ein, den 7. Oktober zu wiederholen.“ (08.11.2024)Und Galant stellte klar: „Die Hamas wird Gaza nach dem Krieg nicht kontrollieren. Tel Aviv trifft Vorbereitungen, ihn unter Kontrolle einer internationalen Koalition zu stellen. (Anadolu, 18.12.2024)
4. Die Besatzungstruppen übertragen die Sicherheit im Gazastreifen an multinationale Truppen. Zu den Optionen, die diskutiert wurden, besonders unter manchen US-Politikern, gehörte die Stationierung einer multinationalen Truppe in Gaza, die unter anderem aus arabischen Ländern kommen sollten. Das ist aus Medienberichten bekannt geworden. Laut Wallstreet Journal sollen arabische Länder, die Friedensverträge bzw. Normalisierungsabkommen mit „Israel“ geschlossen haben, von der Bereitstellung einer Sicherheitstruppe für Gaza überzeugt werden bzw., die Beaufsichtigung übernehmen. Doch dies würde von einigen Ländern oder Organisationen verlangen, die administrative Verwaltung und die Sicherheitsüberwachung zu übernehmen. Einige arabische Nachbarn zeigten sich skeptisch, wie die Zeitung schreibt. (Al-Hurra, 03.11.2023) Später wurde diese Diskussion erneut aufgegriffen. Russia Today berichtete am 04.12.2023 folgendermaßen über das Thema: Auch wird es von Washington unterstützt, die Sicherheit im Gazastreifen von der israelischen Armee auf eine multinationale Truppe zu übertragen. Möglicherweise würde sie sich aus einigen arabischen Ländern zusammensetzen. Allerdings stimmt Israel dem Szenario einer Stationierung von UN-Friedenstruppen in der Konfliktzone nicht zu. Zudem traut es der internationalen Organisation nicht zu, die Interessen ‚Israels‘ zu schützen.
5. Die Zivilverwaltung in Gaza wird den Palästinensern übertragen, ohne dass eine Einheit mit dem Westjordanland zustandekommt. Allerdings soll die Sicherheitsverantwortung, wie im Westjordanland, vom Zionistenstaat übernommen werden. Aljazeera berichtete am 27.02.2024, der „israelische“ Premierminister Benjamin Netanjahu habe am 23.02.2024 dem Sicherheitskabinett einen „Day After“-Plan für Gaza vorgelegt. Der Plan, den Benjamin Netanyahu den Mitgliedern seiner Regierung vorlegte, enthielt viele Einzelheiten bezüglich der Zukunft des Gazastreifens. Eines seiner wichtigsten Eckpunkte im Sicherheitsbereich ist: „Israel“ behält freie Hand bei den militärischen und sicherheitspolitischen Maßnahmen in allen Bereichen des Gazastreifens ohne zeitliche Beschränkungen, wobei ein Sicherheitsgürtel innerhalb des Gazastreifens entlang seiner Grenzen zum 1948 besetzten Palästina eingerichtet wird. Darüber hinaus wird „Israel“ den Gazastreifen entmilitarisieren und ihm alle militärischen Fähigkeiten entziehen, ausgenommen das, was zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit erforderlich ist.
6. Bei Betrachtung der erwähnten amerikanischen und jüdischen Optionen ist der Plan in Punkt (5) der wahrscheinlichste. Es ist die Option, die besagt, dass Gaza und das Westjordanland keine Einheit bilden sollen. Vielmehr würden dort ähnliche Sicherheits- und Militärmaßnahmen gelten. „Israel“ behält freie Hand bei den militärischen und sicherheitspolitischen Maßnahmen in allen Bereichen des Gazastreifens ohne zeitliche Beschränkungen. Schließlich setzen die Juden den selben Plan bereits im Westjordanland um. Berichten zufolge hat Netanjahu diesen Plan auch US-Verantwortlichen unterbreitet und ist damit offenbar auf Zustimmung gestoßen. Angeblich habe Netanjahu dafür gesorgt, dass der von ihm ausgearbeitete Plan mit dem amerikanischen Plan zur Schaffung einer dauerhaften Lösung im Nahen Osten übereinstimmte. Die USA seien bezüglich des Planes mittels des Ministers für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, einem Mitglied des „israelischen“ Kriegskabinetts, das enge Beziehungen zu Washington pflegt, konsultiert worden. (NTV, 31.01.2024) Das heißt, dass die USA vorab von Netanjahus Plänen wussten.
Was Bidens ständig wiederholte Aussage bezüglich der Zweistaatenlösung betrifft, so gibt es keine großen Unterschiede. Vielmehr heißt es in Punkt (1), wie bereits in seiner oben erwähnten Erklärung dargelegt: Gegenüber Reportern ergänzte er, dass es eine Reihe von Modellen für die Zweistaatenlösung gebe und verwies darauf, dass mehrere Länder in den Vereinten Nationen keine eigenen Streitkräfte besäßen. (Aljazeera, 04.01.2024) Es weist auf die Demilitarisierung hin. Und Biden hat nichts dagegen, dass der Zweistaatenlösung eine Übergangsphase vorangeht, wie es in seiner Äußerung unter Punkt (2) heißt: Nun, die Realität ist, dass möglicherweise eine Übergangsphase am Ende des Konflikts erforderlich sein könnte. (The Guardian; al-Hurra, 08.11.2023)
Drittens: Die korrekte islamrechtliche Lösung, die umgesetzt werden muss:
1. Betrachtet man nun das Ganze, dann legen die Pläne des amerikanischen und des jüdischen Staates nahe, dass geplant ist, das Westjordanland und den Gazastreifen zu entmilitarisieren, wobei die Sicherheitssouveränität in Händen der Juden bleiben soll. Dabei ist es unerheblich, ob als angeblicher einheitlicher Staat, also durch den Zusammenschluss beider, auch wenn es etappenweise geschieht, wie es die USA wollen. Das heißt, das Westjordanland bliebe übergangsweise von Gaza getrennt, bis es ihm, ohne im Besitz militärischer Streitkräfte zu sein, angegliedert wird. Oder es würde so kommen, wie der jüdische Staat es gern hätte, dass Gaza bis zum Schluss vom Westjordanland getrennt bleibt, beide Teile ohne bewaffnete Kräfte und die faktische Souveränität in Händen des zionistischen Gebildes. Damit wird klar, dass das, was die USA und die Juden planen, tödliches Gift ist. Und es ist Verrat an Allah, Seinem Gesandten und den Gläubigen. Zwar verwundert es nicht, dass der Zionistenstaat und die USA so etwas planen, schließlich sind beide Feinde. Doch erstaunlich ist, dass kein einziger der Herrscher in der muslimischen Welt, nicht mal in den Nachbarländern Palästinas, die Initiative ergreift und seine Armeen zur Unterstützung Gazas und seiner Bewohner sowie der Al-Aqsa und seiner umliegenden Region mobilisiert, um das Gebilde herauszureißen und dann ganz Palästina an seine Bevölkerung zurückzugeben. Hat ein Besatzer muslimischen Bodens, der zudem das Volk von dort vertrieben hat, es nicht verdient, von den muslimischen Armeen bekämpft und daraus vertrieben zu werden, so wie sie es getan haben?
(وَاقْتُلُوهُمْ حَيْثُ ثَقِفْتُمُوهُمْ وَأَخْرِجُوهُمْ مِنْ حَيْثُ أَخْرَجُوكُمْ)
Und tötet sie, wo immer ihr auf sie trefft, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben. (2:191)
Wie kann es sein, dass die Herrscher das nicht begreifen?! Doch sie sind von Erbärmlichkeit durchdrungen. Sie sind treue Erfüllungsgehilfen der ungläubigen Kolonialisten, besonders der USA. Sie schlagen ihnen keine Bitte ab, damit sie ihre verschlissenen Herrschersessel behalten.
(قَاتَلَهُمُ اللهُ أَنَّى يُؤْفَكُون)
Allah bekämpfe sie! Wie sie sich (doch) abwendig machen lassen! (63:4)
2. Dieser Krieg hat zwei wesentliche Dinge zu Tage gebracht: Erstens die Schwäche und Würdelosigkeit der Juden, wie Allah es in Seinem Buch beschreibt:
(ضُرِبَتْ عَلَيْهِمُ الذِّلَّةُ أَيْنَ مَا ثُقِفُوا إِلَّا بِحَبْلٍ مِنَ اللهِ وَحَبْلٍ مِنَ النَّاسِ)
Erniedrigung ist für sie vorgeschrieben, wo immer sie getroffen werden, außer sie wären in Sicherheit (aufgrund) ihrer Verbindung mit Allah oder mit den Menschen. (3:112)
Sie haben das Seil zu Allah zerschnitten, und es bleibt ihnen nur noch das Seil zu den Menschen, also zu den USA und deren Getreuen. Menschen eines solchen Schlages sind des Kampfes und des Sieges nicht würdig.
Zum Zweiten ist es der Verrat der Herrscher in den muslimischen Ländern, die nicht mehr als Beobachter des Geschehens sind und bestenfalls die Märtyrer und Verwundeten zählen.
(صُمٌّ بُكْمٌ عُمْيٌ فَهُمْ لَا يَرْجِعُونَ)
Taub, stumm und blind; und so kehrten sie nicht um.(2:18)
Diese beiden Punkte sollte die Aufrichtigen unter den muslimischen Armeen zur allgemeinen Mobilmachung antreiben, um der Pflicht Allahs nachzukommen, die zionistischen Besatzer Palästinas zu bekämpfen.
(وَلَا تَهِنُوا فِي ابْتِغَاءِ الْقَوْمِ إِنْ تَكُونُوا تَأْلَمُونَ فَإِنَّهُمْ يَأْلَمُونَ كَمَا تَأْلَمُونَ وَتَرْجُونَ مِنَ اللهِ مَا لَا يَرْجُونَ)
Und lasst nicht nach, die Schar (der Ungläubigen) aufzuspüren. Leidet ihr, so leiden sie gerade so, wie ihr leidet. Doch ihr erhofft von Allah, was sie nicht erhoffen. (4:104)
So beseitigt ihr deren Gebilde, denn sie sind belangloser für Allah, als dass sie siegreich in einem Kampf wären. Alsdann wird das Versprechen Allahs erfüllt werden:
(فَإِذَا جَاءَ وَعْدُ الْآخِرَةِ لِيَسُوءُوا وُجُوهَكُمْ وَلِيَدْخُلُوا الْمَسْجِدَ كَمَا دَخَلُوهُ أَوَّلَ مَرَّةٍ وَلِيُتَبِّرُوا مَا عَلَوْا تَتْبِيراً)
Wenn nun das Versprechen vom letzten (Mal) eintrifft, so sollen sie eure Gesichter entstellen und die Gebetsstätte betreten, wie sie diese das erste Mal betraten, und das, worüber sie Macht erlangt haben, völlig zerstören. (17:4)
So erhebt euch, um euren Geschwistern in Gaza beizustehen. Und wenn sich euch die Unrechtsregime der muslimischen Länder in den Weg stellen, so tut, was zu tun ist und errichtet an ihre Stelle das Gesetz Allahs, das Kalifat nach dem Plane des Prophetentums, in Erfüllung der Frohbotschaft des Gesandten Allahs:
«ثُمَّ تَكُونُ مُلْكاً جَبْرِيَّةً فَتَكُونُ مَا شَاءَ اللهُ أَنْ تَكُونَ، ثُمَّ يَرْفَعُهَا إِذَا شَاءَ أَنْ يَرْفَعَهَا، ثُمَّ تَكُونُ خِلَافَةً عَلَى مِنْهَاجِ النُّبُوَّةِ، ثُمَّ سَكَتَ»
„… Sodann wird eine Gewaltherrschaft folgen. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt. Dann wird Allah sie aufheben, wenn Er sie aufheben will. Sodann folgt ein Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums.“ (im Musnad von Imam Ahmad tradiert)
Sodann werden der Kalif und seine Unterstützer ebenso wie das Heer des Islam den höchsten Rang erklimmen und zum weitesten Rang gelangen, von Sieg zu Sieg schreiten, Allāhu Akbar rufend, während die Umma mit ihnen Allāhu Akbar skandiert, stark durch ihren Herrn, ruhmreich durch ihren Glauben. Kein Feind wird es wagen, auf islamischem Boden eine Entität zu errichten.
(وَيَوْمَئِذٍ يَفْرَحُ الْمُؤْمِنُونَ * بِنَصْرِ اللهِ يَنْصُرُ مَنْ يَشَاءُ وَهُوَ الْعَزِيزُ الرَّحِيمُ)
An jenem Tag werden die Gläubigen sich freuen, über den Sieg Allahs. Er schenkt den Sieg, wem Er will. Er ist der Allmächtige und Barmherzige. (30:4)