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Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Nachricht- Kommentar

Kehren die USA der Wissenschaft den Rücken zu und verlieren den Wettlauf gegen China?

Nachricht:

Zwei Artikel des Independent werfen in dieser Woche jeweils auf unteschiedliche Weise ein Licht darauf, wo sich die USA wissenschaftlich hinbewegen. Am 11. Oktober lautete eine Schlagzeile: „Ein Pentagon-Verantwortlicher trat mit der Behauptung zurück, die US-Cybersicherheit sei im Vergleich zu China ein ‚Kindergarten‘.“ Und am 13. Oktober hieß es in einer anderen Schlagzeile: „Pro-Trump-Kandidat schlägt vor, alle Boote aus dem Wasser zu nehmen, um den Wasserspiegel zu senken.“

Kommentar:

Im ersten Artikel ging es um den Rücktritt von Nicolas Chaillan, der drei Jahre lang als erster Cyberchef bei der US-Air Force gedient hatte. Er soll gesagt haben, dass der Kampf gegen China im Cyberkrieg „unmöglich“ sei und dass „wir in fünfzehn bis zwanzig Jahren keine konkurrierende Kampfchance gegen China haben“. Seine Aussichten für die USA sind düster: „Das steht bereits fest. In meinen Augen ist es schon vorbei.“ Und er steht nicht alleine mit dieser düsteren Ansicht da.

Im Jahr 2016 fragte ein Artikel der Hong Kong Universitiy of Science and Technology: „China als weltweiter Technologieführer im 21. Jahrhundert: Traum oder Wirklichkeit?“ Seitdem haben die Menschen aufgehört, das Wort „Traum“ Bezug auf Chinas technologische Ambitionen zu verwenden.

Im Jahr 2019 veröffentlichte die Carnegie Endowment for International Peace einen Koordinationsbrief für die amerikanisch-japanische Zusammenarbeit mit dem Titel „Competing With China on Technology and Innovation“, in dem Entwicklungen in den Bereichen „Künstliche Intelligenz (KI), Big Data, Telekommunikationsnetzwerke der fünften Generation (5G), Nano- und Biotechnologie, Robotik, Internet of Things (IoT) und Qunatencomputing“ als Komponententechnologien einer vierten industriellen Revolution genannt werden. Es wird dort darin davor gewarnt, dass „Durchbrüche in diesen Bereichen das zukünftige Gleichgewicht der wirtschaftlichen und militärischen Macht möglicherweise verschieben können.“

Auch 2019 hat der „Digital Economy Report (DER)“ für die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung hervorgehoben, dass die USA und China die Führung in der globalen digitalen Wirtschaft teilen und den Rest der Welt weit hinter sich gelassen haben: „Auf diese beiden Länder entfallen 75% aller Patente im Zusammenhang mit Blockchain Technologien, 50% der weltweiten Ausgaben für IoT (Internet der Dinge) und mehr als 75% des Weltmarktes für Public Cloud Computing. Und - vielleicht am auffälligsten – machen sie 90% des Marktkapitalisierungswerts der 70 größten digitalen Plattformen der Welt aus. Europas Anteil beträgt 4%.“ Da dieses Rennen zwischen den USA und China stattfindet, sollte man sich fragen: Wer von ihnen hat die Nase vorn?

Im April 2020 verwies ein Brookings-Bericht mit dem Titel „Globales China, das Chinas wachsende Rolle in der Welt bewertet“ auf die rapiden technologischen Fortschritte Chinas und warnte davor, dass im Zusammenhang mit den Spannungen zwischen den USA und China, „China die USA in den Schatten gestellt hat bzw. kurz davor ist, sie in den Schatten zu stellen“, und das in einer Reihe von Technologien. Und ein Artikel in der Harvard Business Review vom Februar dieses Jahres stellte die Frage: „Ist China zum weltweiten führenden Anbieter von KI aufgestiegen?“ Chinas Fortschritt in den letzten Jahren beschrieb er als „atemberaubend“.

Angesichts eines so kritischen strategischen Imperativs ist auch der Rücktritt und die Kritik des obersten Chefs der Cybersicherheit der US-Luftwaffe ebenfalls atemberaubend. Seine Kritik ist politischer Natur und zielt auf das Niveau des finanziellen Engagements und der Verwaltungskompetenz des politischen Establishments und der Verwaltungskompetenz des amerikanischen politischen Establishments angesichts der Überholmanöver der USA bei der Cybersicherheit ab, die Teil der vierten industriellen Revolution ist. Es wirft einige wichtige Fragen auf, darunter: Verstehen die USA die Bedeutung der Wissenschaft für ihre strategische Position in Bezug auf China?

Viele US-Politiker, insbesondere aus einem Flügel der Republikanischen Partei, spiegeln eine wachsende antiwissenschaftliche Reaktion verärgerter amerikanischer Wähler wider, die in letzter Zeit die Welt bei der Erzeugung und Verbreitung unsinniger Verschwörungstheorien über Covid-19 angeführt haben, die dazu beitgetragen haben, fast eine Million Amerikaner zu töten (740.000). Und es hört hier nicht auf. Nirgendwo glauben mehr Menschen, dass die Erde flach ist als in den USA. Und ideologischer Widerstand gegen den Klimawandel und seine Gefahren ist auch in den USA ein populistischer Sammelruf; wie aus dem zweiten Nachrichtenartikel hervorgeht, der diese Woche vom Independent zitiert wurde. Dort schlug ein republikanischer Legislativkandidat in Virginia auf Twitter vor, den steigenden Meerespiegel zu stoppen, indem man einfach alle Boote aus dem Meer holt. „Ich bin neugierig. meinst du, der Meeresspiegel würde sinken, wenn wir einfach alle Boote aus dem Wasser holen? Nur ein Gedanke, keine Aussage“, sagte der republikanische Kandidat Scott Pio. Er hat „als Organisator im International Rapid Response Team des ehemaligen Präsidenten Donald Trump gearbeitet, einer Truppe, die damit beauftragt war, Unterstützung für den republikanischen Führer zu mobilisieren, wenn er in Virgina Golf spielte“. Niemand sollte sich wundern, wenn Trumps populistische Botschaft ihn in drei Jahren wieder ins Weiße Haus bringen würde.

Geschrieben für das zentrale Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
Dr. Robin Abdullah
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