Sonntag, 22 Jumada al-awwal 1446 | 24/11/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Antwort auf eine Frage

Die saudi-iranische Einigung

Frage:

Am 10.03.2023 wurde in einem gemeinsamen saudi-iranisch-chinesischen Statement erklärt, dass man zu einer Vereinbarung über die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran gelangt sei und die Botschaften innerhalb von zwei Monaten geöffnet werden sollen. Zur Bestätigung dieser Vereinbarung lud der saudische König den iranischen Präsidenten am 19.03.2023 zu einem Besuch in Saudi-Arabien ein. Die Gespräche wurden von China ausgerichtet und betreut. Die amerikanische Position zu dem Abkommen war positiv und befürwortend. Das Zionistengebilde hingegen zeigte sich sehr verärgert darüber. Warum hat China diese Rolle gespielt? Wer hat es dazu gedrängt und was ist sein Interesse daran? Warum haben die USA nicht selbst diese Rolle übernommen? Ist es gegen ihre Interessen gerichtet gewesen oder geschah es doch in ihrem Interesse? Und warum diese ganze Verärgerung im Zionistengebilde über das Abkommen? Möge Allah (t) euch reichlich belohnen!

Antwort:

Damit die Antwort auf die obigen Fragestellungen klar wird, wollen wir folgende Punkte darlegen:

1. Am 10.3.2023 veröffentlichte die saudische Nachrichtenagentur (SPA) die gemeinsame Erklärung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran, in der es heißt, dass "beide Seiten sich darauf geeinigt haben, die diplomatischen Beziehungen untereinander wieder aufzunehmen und ihre Botschaften und Vertretungen innerhalb von höchstens zwei Monaten wieder zu eröffnen". Sie kamen überein, „die gegenseitige staatliche Souveränität zu respektieren und sich nicht in die inneren Angelegenheiten der anderen Seite einzumischen.“ Auch wurde vereinbart, „die 2001 unterzeichnete Sicherheitskooperation zu aktivieren und ebenso das 1998 unterzeichnete allgemeine Abkommen über die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Investitionen, Technologie, Wissenschaft, Kultur, Sport und Jugend.“ Die Vereinbarung sieht auch „die Abhaltung eines Treffens zwischen dem saudi-arabischen und dem iranischen Außenminister“ vor, „um entsprechende Schritte in die Wege zu leiten und den Austausch von Botschaftern zu arrangieren sowie Möglichkeiten zur Stärkung der Beziehungen zwischen beiden Ländern zu erörtern.“

In der gemeinsamen Erklärung heißt es weiter: "Saudi-Arabien und der Iran danken dem Irak und dem Oman für die Ausrichtung der Gespräche zwischen den beiden Parteien in den Jahren 2021-2022." Zur Bekräftigung und Untermauerung der Vereinbarung erklärte Mohammad Jamshidi, der politische Berater des iranischen Präsidenten, am 19.3.2023 auf seinem Twitter-Account: „Der saudische König lud Präsident Ibrahim Raisi zu einem Besuch in Saudi-Arabien ein.“ [...] „Präsident Raisi begrüßte die Einladung." Der iranische Außenminister Hossein Abdollahian erklärte seinerseits: "In den letzten zehn Tagen haben wir über die Schweiz Nachrichten ausgetauscht, und eine dieser Nachrichten kündigte die Bereitschaft des Iran an, an einem Treffen der Außenminister teilzunehmen. In der Nachricht wurden auch drei Orte für das Treffen vorgeschlagen." Zudem verwies er auf die Art und Weise, wie das Abkommen zustande gekommen ist: "Teheran und Riad haben gemeinsam an fünf Gesprächsrunden in der irakischen Hauptstadt Bagdad und an drei Runden in der omanischen Hauptstadt Maskat teilgenommen. Dann beschloss der chinesische Präsident, eine Initiative zu lancieren, um diesen Prozess voranzutreiben, „was zu dem Ergebnis führte, das Sie kennen". Auf den Jemen angesprochen, sagte er: "Wir betrachten dies als eine Angelegenheit des jemenitischen Volkes. Natürlich war der Fokus auf den Frieden in der Region Teil der zwischen dem Iran und Riad geschlossenen Vereinbarungen." (Iranische Nachrichtenagentur Tasnim, 19.3.2023). Jedoch zitierte das "Wall Street Journal" Verantwortliche der USA und Saudi-Arabiens mit den Worten: „Gemäß der von China vermittelten Vereinbarung hat sich der Iran bereiterklärt, die geheimen Waffenlieferungen an die Houthis einzustellen." (BBC, 19.3.2023). Und die offizielle iranische Nachrichtenagentur (IRNA) hatte am 11.3.2023 bekanntgegeben: "Die Versöhnung wird den Waffenstillstand beschleunigen und dazu beitragen, einen nationalen Dialog einzuleiten und eine integrative nationale Regierung im Jemen zu bilden." Ebenso erklärte der jemenitische Außenminister Ahmed Awad bin Mubarak: "Wir hoffen, dass die Vereinbarung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran eine neue Phase der Beziehungen in der Region einleiten wird, die die Einmischung Teherans in die Angelegenheiten der Länder in der Region beendet." (Website des jemenitischen Außenministeriums, 17.3.2023). Somit wird deutlich, dass die Gespräche bereits vorher im Irak und in Oman herangereift sind, und zwar in den Jahren 2021 bis 2022. Die Unterzeichnung fand aber in keinem der beiden Länder statt, sondern in Peking!

2- Dementsprechend hieß es in der gemeinsamen Erklärung auch, dass „die Gespräche zwischen den Delegationen Saudi-Arabiens und des Irans vom 6. bis 10. März 2023 in Peking stattgefunden haben. Beide Länder folgten dabei der freundlichen Initiative des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, basierend auf den chinesischen Bemühungen, gute Nachbarschaftsbeziehungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran zu entwickeln. Das Abkommen kam im Zuge der Vereinbarung zwischen Präsident Xi und der Führung in Saudi-Arabien und dem Iran zustande, dass China die Verhandlungen zwischen den beiden Ländern ausrichten und begleiten solle, im gemeinsamen Wunsch beider Länder, ihre Differenzen durch Dialog und Diplomatie zu lösen." China betrachtet sowohl Saudi-Arabien als auch den Iran als seinen ersten Handelspartner. So ist Peking mit beiden Ländern eine umfassende strategische Zusammenarbeit eingegangen. Mit Saudi-Arabien wurde im Dezember 2022 ein solches Abkommen unterzeichnet und mit dem Iran im Jahr 2020 ein 25-jähriges Abkommen für Handel und strategische Kooperation. Somit könnte man annehmen, dass China Einfluss auf beide Länder hätte und ihnen das Abkommen aufzwingen könnte. Dies ist jedoch nicht der Fall, da China keinen Einfluss und keine Macht im Nahen Osten besitzt. Auch kann es auf keinen historischen Einfluss in der Region zurückblicken und hat bei internationalen Vermittlungsmissionen keine Erfahrung. So vermittelte China zum ersten Mal zwischen zwei Ländern im Nahen Osten. Zudem geht aus der Erklärung hervor, dass es Saudi-Arabien und der Iran waren, die China baten, zwischen ihnen zu vermitteln. So heißt es in der Erklärung ausdrücklich: im gemeinsamen Wunsch beider Länder, ihre Differenzen durch Dialog und Diplomatie zu lösen“! Denn die Gespräche zwischen den beiden Ländern waren in den letzten zwei Jahren gereift, und zwar seit April 2021, als der Irak während der Amtszeit des ehemaligen irakischen Premierministers Mustafa al-Kazimi die ersten Gesprächsrunden zwischen beiden Seiten ausrichtete. Al-Kazimi war bekanntlich mit den Amerikanern verbunden und unterhielt gute Beziehungen zu beiden Parteien. Danach war der Oman Gastgeber für weitere Runden. Es wäre also möglich gewesen, das Abkommen entweder im Irak oder in Oman bekanntzugeben, doch geschah es in China!

3- Anlass für diese Vorgangsweise war, dass die USA - scheinbar im Zuge eines Täuschungsmanövers - China die Aufgabe übertrugen, die Versöhnung zu vollenden und das Abkommen bekanntzumachen, nachdem die Gespräche in Bagdad und Maskat entsprechend ausgereift waren. Dies geschah aus folgenden Gründen:

a) Die USA unterhalten keine diplomatischen Beziehungen zum Iran und wollen auch nicht den Eindruck erwecken, als ob sie dem Iran wohlgesonnen wären. Vielmehr wollen sie den Anschein wahren, dass sie mit ihm verfeindet sind, und nicht das Bild erzeugen, dass sich der Iran in ihrem Kosmos bewegt und ihnen in zahlreichen politischen Angelegenheiten Dienste erwiesen hat, wie es iranische Verantwortliche auch zugegeben haben.

b) Sie wollen sich den Chinesen gegenüber gönnerhaft zeigen, indem sie ihnen erlauben, eine internationale Handlung durchzuführen. Diese könnten sich daraufhin einbilden, dass China im Begriff sei, zu einer globalen Weltmacht aufzusteigen. Sodann könnten die USA die Chinesen überlisten und sie für bestimmte Aufgaben instrumentalisieren, wie sie auch die Russen in Syrien und in anderen Angelegenheiten instrumentalisiert haben.

c) China soll aufgezeigt werden, dass es, wenn es ein global einflussreicher Staat werden will, sich mit den USA und nicht mit Russland verständigen muss. Es hat mit ihnen und nicht mit Russland zu kooperieren. Diese Verlockung setzen die USA als Waffe gegen China ein. Sollten die Chinesen nämlich versuchen, der amerikanischen Politik zu widersprechen, werden die USA ihnen den internationalen Einfluss verwehren und sie genauso in den Zangengriff nehmen, wie sie es mit Russland getan haben.

d) Die USA standen hinter dem Ersuchen Saudi-Arabiens und des Irans an China, das Abkommen und dessen Unterzeichnung zu begleiten, damit es nicht den Anschein hat, dass die USA der unmittelbare Drahtzieher hinter diesem Abkommen sind. Vielmehr soll der Eindruck entstehen, dass China dahintersteckt. Damit wollten die USA zwei Ziele auf einmal erreichen:

Erstens: Der Plan des Zionistengebildes, die Beziehungen zu Saudi-Arabien zu normalisieren und den Iran anzugreifen, sollte vereitelt werden. Denn aufgrund der jüdischen Lobby in den Vereinigten Staaten wären die USA in Zugzwang geraten, das Zionistengebilde bei seinem Angriff zu unterstützen. Und dies in einer Zeit, wo die USA mit dem russischen Krieg in der Ukraine beschäftigt sind.

Zweitens: Der Anschein, dass China hinter diesem Abkommen steht und nicht die USA, wird die jüdische Lobby daran hindern, sich bei den Wahlen im nächsten Jahr gegen Biden zu stellen, zumal dieses Abkommen ein schwerer Schlag für das Zionistengebilde war und es verärgert hat. So wird aber der Anschein erweckt, dass nicht die USA, sondern China hinter diesem Abkommen steht! Damit hätte die jüdische Lobby keine Rechtfertigung, wirksame Wahlkampfmaßnahmen gegen Biden zu ergreifen - zumindest aber würde dies mit verringerter Wirksamkeit geschehen.

4. Das Zionistengebilde ist deswegen über das Abkommen verärgert, weil es seine Pläne durchkreuzt hat. Zur selben Zeit war nämlich sein Premierminister Netanjahu auf Besuch in Italien, wo er sich für eine Normalisierung der Beziehungen zu Saudi-Arabien stark machte. Plötzlich wird er dort von der Normalisierung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran überrascht. Und das hat ihn schockiert. Bisher war er auch nicht in der Lage, eine Erklärung zu dem Abkommen abzugeben. Für ihn war es ein schwerer Schlag ins Gesicht, und sein Außenministerium verzichtete darauf, das Abkommen zu kommentieren... Auch die jüdischen Analysten betrachten die saudi-iranische Annäherung als Ohrfeige und einen Schlag für „Israel“. Sie sehen darin ein Hindernis für die Normalisierung der Beziehungen zwischen den Zionisten und Saudi-Arabien und erachten es als Botschaft an "Israel", dass es den Iran nicht angreifen dürfe: Die israelischen Zeitungen und Medien befassten sich mit dem saudi-iranischen Abkommen und betrachteten es als Schlag ins Gesicht Israels und als Hindernis für die erklärten Bestrebungen von Premierminister Benjamin Netanjahu, den Kreis jener arabischen Staaten zu erweitern, zu denen Israel normale Beziehungen unterhält. Der offiziellen Ankündigung eines Abkommens, das mit chinesischer Vermittlung zustande gekommen war und den Weg für die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen Riad und Teheran ebnet, gingen Netanjahus Erklärungen aus der italienischen Hauptstadt Rom voraus. Darin bekundete er seine Absicht, seine Bemühungen fortzusetzen, um das erklärte Ziel seiner Regierung zu erreichen, die Beziehungen zwischen Tel Aviv und Riad zu normalisieren. Dies sollte durch die Wiederbelebung der Hijaz-Bahn erreicht werden, indem Haifa und Saudi-Arabien über Jordanien durch das Zugprojekt verbunden werden. (Al Jazeera, 13.3.2023) Die Netanjahu-Regierung hatte nämlich auf die Normalisierung der Beziehungen zu Saudi-Arabien und auf eine Steigerung der Feinseligkeit gegenüber dem Iran gesetzt. Sie hatte es auf eine Konfrontation mit dem iranischen Regime abgesehen und hetzte das Klima auf, um ihm einen Schlag zu versetzen. Doch die USA lehnten all diese Schritte ab; und die letzten Besuche der US-Verantwortlichen im Zionistengebilde schlugen in diese Kerbe. Grund dafür war die „Rebellion“ der Netanjahu-Regierung gegen die US-Administration unter Führung der Demokraten. Denn die Normalisierung der Beziehungen zu Saudi-Arabien würde Netanjahu als größten persönlichen Erfolg und größten Erfolg seiner Regierung erachten. Eine solche Normalisierung der Beziehungen würde nämlich bedeuten, dass Saudi-Arabien mit dem Vorgehen der Juden in Palästina und gegen den Iran implizit einverstanden wäre. Das alles haben wir in einer auf den 10.03.2023 datierten Frage/Antwort mit Titel „Die Ziele der Besuche hochrangiger US-Militärs im Zionistengebilde“ ausführlich dargelegt.

So war Netanjahu über das Abkommen verärgert. Er hielt es für schlecht und abträglich für die jüdische Entität: Der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten und Sicherheit in der Knesset, Yuli Edelstein, erklärte: „Der Iran und Saudi-Arabien haben jetzt vereinbart, ihre Beziehungen zu erneuern, und das ist schlecht für Israel und die gesamte freie Welt.“ (Al-Jazeera, 11/3/2023) Zweifellos ist Netanjahu in seinem tiefsten Inneren bewusst, dass die USA hinter diesem Abkommen stehen. Genauso bewusst ist ihm aber auch, dass sein zionistisches Gebilde ohne „das Seil der Menschen“ nicht überleben kann, und dieses „Seil“ sind heute die Vereinigten Staaten von Amerika. Das ist auch der Grund, warum er geschwiegen hat. Er wollte Washington besuchen, um diese Fragen zu erörtern, doch wurde er abgewiesen. Aus Berichten geht hervor, dass Netanjahu deswegen Druck ausübt, weil US-Präsident Biden ihn boykottiert und es bisher abgelehnt hat, ihn ins Weiße Haus einzuladen. Ebenso wurden die wiederholten Bitten Netanjahus um einen Besuch in Washington abgelehnt. Seine Bitten wurden stets zurückgewiesen: Seit Wochen bemüht sich Netanjahu, einen Besuch in Washington zu arrangieren, um als Gast im Weißen Haus empfangen zu werden. Doch wurden seine wiederholten Anfragen abgelehnt... (al-Masri al-youm 15.03.2023) Einer seiner Minister verlor sogar die Fassung nach der Kritik Bidens an dem geplanten Justizumbau und erklärte: "Wir sind kein weiterer Stern auf der Flagge der Vereinigten Staaten". Dies kommentierte das Büro Netanjahus mit den Worten: Das Büro des israelischen Premierministers teilte mit, Benjamin Netanjahu habe die Minister seiner Regierung angewiesen, die Äußerungen von US-Präsident Joe Biden, in denen dieser den Stopp des Justizumbaus forderte, nicht zu kommentieren. [...] Netanjahu bekräftigte, dass Israels Bündnis mit den Vereinigten Staaten fest und unerschütterlich sei. (Al-Jazeera 29.032023).

Damit wird klar, warum die Juden über das saudi-iranische Abkommen verärgert sind und warum sich die jüdische Entität zu Bidens Weigerung, seinen Premierminister zu empfangen, in Schweigen hüllte.

5. Die USA hingegen begrüßten das Abkommen. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, erklärte dazu: „Wir kennen die Berichte über das Abkommen zwischen dem Iran und Saudi-Arabien [...] Generell begrüßen wir alle Bemühungen, die dazu beitragen, den Krieg im Jemen zu beenden und die Spannungen in der Nahostregion abzubauen. Das war auch einer der Gründe, die Präsident Biden dazu veranlasst haben, im vergangenen Sommer zu Gesprächen in die Region zu reisen." Sie fügte hinzu: "Deeskalation und Diplomatie sind neben der Abschreckung die wichtigsten Säulen der Politik, die Präsident Biden bei seinem Besuch in der Region im vergangenen Juli dargelegt hat. Daher stellt der Abbau der Spannungen im Nahen Osten eine Priorität dar, und das begrüßt er.“ (CNN 11.03.2023)

John Kirby, Kommunikationschef im Nationalen Sicherheitsrat der USA, sagte: "Die Saudis haben uns über ihre Gespräche mit dem Iran informiert, die USA spielten aber bei diesem Abkommen keine Rolle." Er ergänzte: „Wir stehen der Vermittlung Chinas bei dem Abkommen unvoreingenommen gegenüber, zumal es sich um eine Vermittlung in einer einzigen Krise handelt und dem Wunsch Washingtons entspricht, den Nahen Osten zu beruhigen.“ (Al-Khaleej Online, Al-Jazeera, 11.03.2023) Die Aussage Kirbys, dass Amerika keine Rolle bei der Vereinbarung gespielt habe, widerspricht seiner Aussage, dass die USA in Kontakt mit den Saudis standen und dass die Rolle Chinas im Einklang mit dem Wunsch Amerikas steht, die Lage zu beruhigen! Er hatte die Absicht, die Rolle der USA vertuschen, hat sich aber selbst entlarvt, indem er seiner eigenen Aussage widersprach. Am 14.3.2023 bestätigte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, dass die Saudis "während der Gespräche und der Vereinbarung mit dem Iran" in ständigem Kontakt mit der Biden-Administration standen. Er fügte hinzu: "Washington betrachtet es als eine positive Vereinbarung, um die Eskalationsspirale in der Region zu stoppen. Sie kam deshalb unter chinesischer Vermittlung zustande, weil die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran es den USA nicht erlauben, selbst die Vermittlerrolle in dem Zwist zu übernehmen." (Al-Khaleej Online, 16.03.2023).

Ebenso zitierte am 16.03.2023 der saudische Sender al-Arabiya einen saudischen Beamten mit den Worten: "Das Königreich Saudi-Arabien hat vor der Unterzeichnung in Peking seine Verbündeten, einschließlich den Vereinigten Staaten, über das Abkommen mit dem Iran informiert." Und im Zuge der Wiedergabe von Erklärungen amerikanischer Verantwortlicher berichtete Al-Khaleej Online am 17.03.2023 Folgendes: Hinter den Kulissen der irakischen Politik wird gemunkelt, dass es die Vereinigten Staaten waren, die Riad dazu gedrängt haben, den Abschluss des Abkommens zu beschleunigen. Ebenso gibt es unter den iranischen Politikern, Insidern und Experten welche, die das Spiel durchschaut haben. So zitierte am 21.3.2023 die iranische Website „Middle East News“ Mehdi Motaharnia, einem Professor für Politikwissenschaft und Experten auf dem Gebiet der Außenpolitik, mit folgenden Worten: "Die jüngsten Schritte Chinas im Rahmen der Vermittlung zwischen Iran und Saudi-Arabien sind unter der Prämisse des Zusammenwirkens der Weltmächte zu verstehen... Als Analyst kann ich mir nicht vorstellen, dass beispielsweise die Chinesen einen solch eigenmächtigen Schritt unternehmen, ohne sich mit den maßgeblichen Mächten auf der internationalen Bühne abzustimmen, um das Eskalationsniveau zwischen Iran und Saudi-Arabien zu senken.“ Das Zitat entstammt einem Interview, das die iranische Website „Fararu“ mit Motaharnia geführt hatte. Mit den „maßgeblichen Mächten“ meint Motaharnia die USA, da sie der Hauptakteur auf der internationalen Bühne sind und den maßgeblichen Einfluss im Nahen Osten ausüben.

All dies bestätigt, dass die USA dieses Abkommen gewollt haben. Sie wollten auch, dass China als Vermittler fungiert und standen hinter der Bitte Irans und Saudi-Arabiens an China, die Gespräche und die Unterzeichnung auszurichten.

6. Und so zeigt sich die Wahrheit dieser Staaten in der Region. Durch ihre Machenschaften werden sie bloßgestellt. Man sieht, wie sie der Politik folgen, die ihnen seitens der USA vorgezeichnet wurde, denn die USA halten in diesen Ländern die Zügel in der Hand. Wann immer die USA die ihnen loyalen Kräfte - seien es Gefolgsleute oder solche, die sich in ihrem Kosmos bewegen - dazu auffordern, sich zu verständigen und die zwischen ihnen vorhandenen Probleme zu lösen, dann kommen sie ihrer Aufforderung nach, indem sie durch Verhandlungen den Weg dafür ebnen. Und wenn die USA das Gegenteil von ihnen verlangen, nämlich Zwietracht oder Aggression zu schüren, entsprechen sie ebenso ihren Wünschen und bereiten die Gründe dafür vor. Andernfalls wären die USA nie in der Lage gewesen, irgendetwas in der Region zu bewirken. Der Weg, sich davon zu befreien, besteht darin, diese Regime zu stürzen und darauf hinzuarbeiten, ein System zu errichten, das Allah, Seinen Gesandten und die Gläubigen zufriedenstellt. Ein System, das die Muslime in einem einzigen Staat vereint. Und dies ist das System des rechtgeleiteten Kalifats gemäß dem Plan des Prophetentums, das der Erhabene uns verheißen hat:

﴿وَعَدَ اللَّهُ الَّذِينَ آمَنُوا مِنْكُمْ وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ لَيَسْتَخْلِفَنَّهُمْ فِي الْأَرْضِ كَمَا اسْتَخْلَفَ الَّذِينَ مِنْ قَبْلِهِمْ﴾

Verheißen hat Allah denen, die von euch glauben und gute Werke tun, dass Er sie gewiss zu Nachfolgern auf Erden machen wird, wie Er jene, die vor ihnen waren, zu Nachfolgern machte.(24:55) Auch es uns der Gesandte Allahs (s) als Frohbotschaft verkündet:

«ثُمَّ تَكُونُ خِلَافَةً عَلَى مِنْهَاجِ النُّبُوَّةِ»

Sodann folgt ein Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums. Dann schwieg der. Bei Aḥmad in geschlossener Kette tradiert.

10. Ramaḍān 1444 n. H.
01.04.2023
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