Freitag, 20 Jumada al-awwal 1446 | 22/11/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

Ist es nicht an der Zeit, dass sich die Herrscher - zumindest einmal - dafür schämen, Palästina im Stich gelassen zu haben?   Ist es nicht an der Zeit, dass den Armeen das Blut in den Adern kocht und sie entschlossen zu Hilfe eilen?

 

Ihr Muslime!

Ein einziger jüdisch-israelischer Soldat wird in einem Kampf (!) - nicht etwa von zu Hause entführt - gefangen genommen; der Judenstaat setzt für ihn die ganze Welt in Aufruhr und erhebt die Sache für sich zu einer Schicksalsfrage. Hingegen werden die Tausenden unserer inhaftierten und gefangenen Geschwister - Männer, Greise, Frauen und Kinder -, das Verletzen unserer Schutzrechte, das Besudeln unserer Heiligtümer und die von den Juden (Israels) verursachten Katastrophen, die uns tagein tagaus heimsuchen, von unseren Herrschern nicht als Schicksalsfrage angesehen, die einer unterstützenden Maßnahme oder zumindest eines freien und ehrlichen Wortes bedürfen. Vielmehr sind sie als Mittelsmänner tätig und heben ihre Hände mit Bittrufen gen Himmel, damit der gefangene jüdische Soldat gesund und wohlauf zurückkehrt!

Der Judenstaat, der Palästina geraubt hat, erachtet sich als ein Staat, der sich der Angelegenheiten seiner Bürger wirklich annimmt. Um ihretwillen setzt er alles in Bewegung. Das Interesse jedes Juden wird als Staatsinteresse angesehen - ihre Sorgen sind seine Sorgen. Deswegen wird der Verlust eines einzigen Juden als Schicksalsfrage betrachtet, für den alle Kräfte des Staates in Gang gesetzt werden.

Die Staaten in unseren Ländern sind hingegen die Staaten des „Königs" bzw. des „Präsidenten". Leidet der Herrscher an Kopfschmerzen, wird der ganze Staat seinetwillen in Aufruhr versetzt. Wenn Land und Leute verloren gehen, der „Kopf" des Präsidenten aber unversehrt bleibt, hat man trotzdem einen „klaren Sieg errungen". Die „Kriege" gegen den Judenstaat sind offenkundige Beweise dafür. So ist Palästina und seine Umgebung besetzt worden, die Herrscher haben es jedoch nicht als Niederlage angesehen, solange das Haupt - der Führer - unangetastet blieb. Für sie war es vielmehr eine Niederlage der Juden, da sie es nicht vermochten, dem „Führer" zu schaden.

Ihr Muslime!

Ist es für die Herrscher nicht an der Zeit, sich für ihre Untaten zu schämen? Sie fungieren als Mittelsmänner, um das Leben eines usurpierenden Soldaten zu retten, der im Kampf gefangen genommen wurde. Gleichzeitig bleiben sie aber untätig, wenn es darum geht, tausende von Gefangenen und Häftlingen aus den Händen der Juden zu retten, ganz zu schweigen davon, sich dazu aufzuraffen, Palästina aus den Händen der Juden zu befreien.

Ist es für die Armeen in unseren Ländern nicht endlich an der Zeit, dass das Blut in ihren Adern zu kochen beginnt und sie sich bewegen, um Palästina und der Bevölkerung Palästinas zur Seite zu stehen? Sollten sich diese Armeen nicht nach einem der beiden schönsten Dinge (Sieg oder Märtyrertum) sehnen, anstatt nach dem Salut vor dem Führer, wenn dieser ihre Reihen durchscheitet? Erinnern sich diese Armeen an die Verbrechen der Juden in Palästina? An ihre Verletzung von Schutzrechten? An ihre Besudelung der Heiligtümer? Erinnern sie sich nicht an den reinen Boden, der mit dem Blut der Eroberer durchtränkt wurde, sodass keine Handbreit mehr übrig geblieben ist, die nicht vom Ross eines Mudschahid oder vom reinen Blut eines Märtyrers berührt wurde?

Erinnern sich diese Armeen auch nicht daran, dass sich diese Herrscher mit den Juden (Israels) verschworen haben? Dass sie zu ihren Verbrechen geschwiegen haben? Dass sie die aufrichtigen Söhne dieser Umma brutal unterdrückt und sich anschließend den kolonialistischen Ungläubigen unter der Führung der Vereinigten Staaten unterworfen haben, die die Juden (Israels) mit Geld, Waffen ja sogar mit Menschenmaterial unterstützen? Gleichzeitig wiegen sich diese kolonialistischen Ungläubigen in Sicherheit, beruhigt darüber, dass ihre Interessen in unseren Ländern durch das unentwegte Wachen der Herrscher vollkommen gewahrt sind.

Und schließlich, ist es für diese Herrscher nicht endlich an der Zeit, sich zumindest einmal dafür zu schämen, Palästina im Stich gelassen zu haben? Ist es nicht endlich an der Zeit, dass den Armeen das Blut in den Adern kocht und sie entschlossen zu Hilfe eilen?

Ihr Muslime!

Ein Sprichwort lautet: „Vielleicht kann ein Unglück nützlich sein." Dies trifft hier zu. So hat das Ereignis um den gefangenen Soldaten in zweierlei Hinsicht einen Nutzen gebracht:

Erstens: Das Ringen zwischen den (palästinensischen) Organisationen, das fast zu einem bewaffneten Kampf führte, kam zum Stillstand.

Zweitens, was wichtiger ist: Die Ereignisse um den entführten Soldaten haben eine gemeinsame Pressekonferenz des Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde (Abbas) und des Regierungschefs (Haniye) platzen lassen, bei der diese ihre Zustimmung zum so genannten „Gefangenenprotokoll" verkünden wollten, welche das Eingeständnis zu einer Zweistaatenlösung in Palästina beinhaltet: Ein Staat für die Juden im Gebiet von 1948 und ein zweiter für die Bewohner Palästinas im Gebiet von 1967 bzw. nur in einigen Teilen davon. Dies käme aber einem Bruch des Rückgrades gleich, wenn sie es nur wüssten!

Palästina darf keinesfalls zwischen zwei geteilt werden. Es ist vielmehr ein gesegneter islamischer Boden und ein wichtiger Teil der islamischen Länder. Die Abtretung einer einzigen Handbreit davon ist ein Verbrechen und das Feilschen darum ein Verrat. Ganz Palästina und jedes Staubkorn davon ist für die Muslime eine Treuhandschaft:

(يَاأَيُّهَا الَّذِينَ ءَامَنُوا لاَ تَخُونُوا اللَّهَ وَالرَّسُولَ وَتَخُونُوا أَمَانَاتِكُمْ وَأَنْتُمْ تَعْلَمُونَ)

„Ihr, die ihr glaubt! Begeht keinen Verrat an Allah und am Gesandten und verratet nicht wissentlich eure Treuhandschaft."

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