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بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Die Spannungen im östlichen Mittelmeer
Ursachen und Lösungen

von Asad Mansur

Der zwischen der Türkei und Griechenland schwelende Konflikt spitzte sich zu, nachdem die Türkei ein Forschungsschiff, eskortiert von Kriegsschiffen, in die von ihr beanspruchte Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) schickte, um Öl- und Erdgasvorräte zu erkunden. Die Entdeckung riesiger Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer hatte in den vergangenen Jahren zu Spannungen zwischen beiden Staaten geführt. Der Zionistenstaat - Usurpator Palästinas - hatte bereits damit begonnen, im großen Stil Erdgas zu fördern und mit Griechenland und Zypern- unterstützt von Europa – am 04.01.2020 ein Abkommen zum Bau einer Unterwasserpipeline unterzeichnet. Mit ihr soll Erdgas nach Europa befördert werden. Die Pipeline soll im Jahr 2025 in Betrieb gehen und eine Jahreskapazität von 10 Milliarden Kubikmeter umfassen. Erwähnenswert ist dabei, dass die beiden Regime Jordaniens und Ägyptens zuvor schon separate Abkommen über den Kauf von Erdgas vom Zionistenstaat unterzeichnet hatten, trotz des Widerstands der Muslime in beiden Ländern, die diese Abkommen als Verrat und als Normalisierung der Beziehungen mit dem Usurpator betrachteten, womit man den Zionistenstaat nur stärken würde.

Griechenland, das die Europäische Union hinter sich hat, behauptet, die türkischen Gasexplorationen in der Region seien illegal, da diese Zone zum griechischen Hoheitsgewässer gehöre. Das türkische Erkundungsschiff befuhr das Gewässer zwischen den beiden Inseln Zypern und Kreta. Nicht weit davon befand sich eine Anzahl griechischer Fregatten, von denen sich eine dem türkischen Forschungsschiff genähert haben soll, als sie am 13.08.2020 den Fahrtweg eines türkischen Marineschaffes kreuzte. Dabei soll es zu einer leichten Kollision zwischen der griechischen Fregatte und dem türkischen Schiff gekommen sein. Präsident Erdogan warnte Griechenland davor, die türkischen Schiffe als Ziel zu betrachten. Wer sie angreife, werde einen hohen Preis bezahlen, drohte Erdogan. Dass Athen dort Rechte einfordere, sei „mit Verstand und Vernunft nicht zu erklären“. Weiter betonte er: „Wir werden niemandens Rechte verletzen. Aber wir werden auch nicht anderen Staaten erlauben, unsere Rechte zu verletzen.“ Die Haltung, die Griechenland in der Ägäis und im Mittelmeer an den Tag lege, sei heimtückisch, so der türkische Staatspräsident.

Frankreich hat sich offen auf die Seite Griechenlands gestellt und „vor der Insel Kreta Übungsmanöver zusammen mit griechischen Streitkräften durchgeführt“. Das sollte „der erste Beweis dafür sein, dass Präsident Macron sich an die Ankündigung hält, vorübergehend verstärkt französische Präsenz im östlichen Mittelmeer zu zeigen.“ Frankreich hatte zwei Kampfjets vom Typ Rafale und die Fregatte La Fayette ins östliche Mittelmeer entsandt“. Paris rief die Türkei dazu auf, „die Suche nach Öl- und Erdgas in den umstrittenen Gewässern zu stoppen.“ Der griechische Regierungschef Mitsotakis besprach die Lage am 12.08.2020 telefonisch mit Macron und ließ anschließend über Twitter wissen: „Macron ist ein wahrer Freund Griechenlands und ein enthusiastischer Verteidiger europäischer Werte und des internationalen Rechts.“ Das unterwürfige Griechenland begann also mit unmittelbarer französischer und allgemeiner europäischer Unterstützung, die Türkei herauszufordern. Die EU-Außenminister kamen am 14.08.2020 zu einer Sitzung zusammen und stellten sich hinter Griechenland. Sie betrachteten Ankaras Aktionen als „aggressiv und gefährlich“. Europa und vor allem Frankreich haben in der Verschärfung des Konflikts eine Chance gewittert, ihren Einfluss im östlichen Mittelmeer auszubauenund dessen Bodenschätze zu plündern.

Deutschland seinerseits hat die Vermittlerrolle übernommen, um sich als wichtiger Akteur zu inszenieren und eine international relevante Position einzunehmen. So hat Bundeskanzlerin Merkel zwei Telefonate mit Erdogan und Mitsokakis geführt und zur Deeskalation und zur Beruhigung der Lage aufgerufen. Erdogan zeigte sich daraufhin dialogbereit und stimmte Gesprächen zur Entspannung der Lage zu. Er hoffe, so Erdogan, Merkel könne Mitsokakis vom selben Ziel überzeugen. Das türkische Schiff werde die Erkundungsarbeiten bis zum 23. August fortsetzen, was bedeutet, dass die Türkei es nicht so ernst meint mit der weiteren Erkundung und bereit ist, zwecks einer Deeskalation, die Suche nach Öl und Gas zu stoppen!

Was die USA betrifft, so haben sie „beide Seiten zur Wiederaufnahme direkter Verhandlungen gedrängt“. Mit anderen Worten: Die USA haben sich nicht hinter Griechenland gestellt, wie es die europäischen Staaten taten, insbesondere wie Frankreich es tat, das Streitkräfte dorthin entsandte. Anschließend telefonierte Macron mit seinem amerikanischen Amtskollegen, um mit ihm die Lage zu besprechen. Das Weiße Haus begnügte sich mit der Erklärung: „Beide Präsidenten brachten ihre Sorge über die Eskalation zwischen der Türkei und Griechenland zum Ausdruck und verständigten sich auf die Notwendigkeit eines Dialogs zwischen beiden Seiten.“ Das zeigt, dass die USA der französischen Militäraktion ablehnend gegenüberstehen und sie nicht auf Griechenlands Seite stehen, wodurch sich Macron veranlasst sah, mit Trump direkt zu telefonieren. Die USA akzeptieren keinerlei europäische Dominanz im östlichen Mittelmeer und sind bestrebt, diese einzudämmen und ihre eigene Hegemonie auszubauen. Sie bemühen sich darum, Großbritannien aus Zypern zu verjagen Da werden sie sicher keine französische Präsenz unter dem Vorwand, Griechenland als EU-Mitgliedsstaat unterstützen zu wollen, dulden.

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar machte darauf aufmerksam, dass „das Abkommen von Lausanne als eines der grundlegenden völkerrechtlichen Dokumente gilt, das die griechisch-türkischen Beziehungen regelt. Und laut diesem Vetrag müssen 16 von 23 Inseln entmilitarisiert sein. Beide Seiten haben ihn unterzeichnet. Trotzdem wissen wir alle, dass die 16 Inseln militarisiert sind. Und das ist gänzlich unvereinbar mit dem internationalen Recht. Das ägyptisch-griechische Abkommen über die Festlegung der Seegrenzen hat gesetzlich keine Basis…Die Insel Kastellorizo ist zwei Kilometer von der Türkei entfernt, während sie vom eigentlichen griechischen Festland 580 Kilometer entfernt liegt. Sie hat eine Fläche von zehn Quadratkilometer und die Türkei verfügt über eine Küstenlänge von 1800 Kilometern…Der Dialog ist das einzige Mittel zur Lösung der Probleme zwischen den Staaten. Türkische und griechische Experten haben sich zweimal in Athen und einmal in Ankara getroffen und wir haben den Griechen mitgeteilt, ein viertes Treffen in Ankara abzuhalten“. Das belegt, dass die Türkei nicht an eine Rückforderung dieser Region denkt, die ihr weggenommen wurde. Und sie ist nicht ernsthaft bestrebt, die Gasexplorationen weiter fortzuführen.

Das türkische Regime zur Zeit Mustafa Kemals hat die ägäischen Inseln, die sehr weit von Griechenland entfernt und nahe der türkischen Grenze liegen, abgetreten. So hat sich Mustafa Kemal des vielfachen Verrats schuldig gemacht, indem er diese Inseln ebenso wie den Rest der islamischen Länder mit dem Vertrag von Lausanne abgetreten hat. Erdogan erinnert nicht an diese Tatsache und tut nichts für das Zunichtemachen dieses Hochverrats. Vielmehr ist er selber Mitglied einer Kreuzzugs-Allianz zusammen mit Griechenland und Frankreich innerhalb der Nato.

Die einzige Lösung, die es für die Türkei gibt, ist der Austritt aus der Nato. Deren Mitglieder stellen sich ohnehin in jeder Angelegenheit gegen die Türkei. Dieses Land hat dem Westen wertvolle, unentgeltliche Dienste geleistet, wie im Koreakrieg, sogar wenn es gegen Muslime geht, wie in Afghanistan, im Irak, in Syrien und in Somalia. Die Türkei muss ebenfalls den Vertrag von Lausanne auflösen. Dieses Abkommen wurde nicht vom Kalifat, das der Repräsentant der Muslime ist, unterzeichnet, sondern von der illegitimen Regierung Mustafa Kemals. Diese Regierung wurde mit Unterstützung des westlichen Kolonialismus gegründet. Mit dem Kalifat wird das gesamte Mittelmeer zu einem islamischen Gewässer und wird das Öl und das Erdgas für alle Muslime gefördert. Und das erfolgt nur durch die Rückkehr zum System des Kalifats und zur Herrschaft des Islam.

Quelle: Zeitung al-Raya/Ausgabe 300/19.08.2020

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