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بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Allerbarmers

Antwort auf eine Frage

Was steckt hinter der deutlichen Kürzung der Ölfördermenge von Seiten Saudi-Arabiens?

Frage:

Warum hat Saudi-Arabien, ein Staat, der ein Vasall der USA ist, innerhalb des Opec Plus-Kartells mit Russland zusammen die Öl-Fördermenge deutlich gedrosselt, was zu einem Anstieg der Erdölpreise führt und dem US-Willen entgegensteht? Die USA waren darüber verärgert und kündigten eine Neubewertung ihrer Beziehungen zu Saudi-Arabien an. Biden kündigte „Konsequenzen“ gegen Saudi-Arabien an, da sich das Land durch seine Unterstützung der Produktionskürzung auf die Seite Russlands gestellt habe, was zu einer Neubewertung der Beziehungen zwischen Washington und Riad führen werde. (France 24, 16.10.2022) Wie sind all diese Aktivitäten zu erklären, zumal der saudische Staat mit Bin Salman als De-facto-Herrscher ein US-Vasall ist? Was ist hierbei zu erwarten?

Antwort:

Zunächst muss man festhalten, dass die von Saudi-Arabien im Einvernehmen mit Russland getroffene Opec Plus-Entscheidung - die nachfolgend auch von den VAE gestützt wurde - das Erdölangebot auf den Märkten um zwei Millionen Barrel pro Tag deutlich zu reduzieren, ein schwerer Schlag für Biden und Europa war. Denn schließlich wenden diese Staaten höchste Anstrengungen auf, um auf russische Energiequellen zu verzichten. Daher sind sie dringend darauf angewiesen, deutlich mehr nichtrussische Energiequellen auf den Weltmärkten zu finden, damit sich die Verknappung dieser Rohstoffe nicht auf die Preise niederschlägt. Und die sind vor allem in Europa dramatisch in die Höhe gegangen. Um nun zu erkennen, welche Ziele Saudi-Arabien mit diesem Schritt verfolgt, muss man wissen, in welchem internationalen Klima er unternommen wurde.

Erstens: Die Energiekrise in Europa

1. Die Europäische Union hat vor Monaten infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine ein sechstes Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet, darunter ein Verbot von Ölimporten aus Moskau, das ab kommendem Dezember in Kraft treten soll. Tatsächlich ist seit vergangenem August der Import von Rohöl aus Russland in die Europäische Union auf 1,7 Millionen Barrel pro Tag zurückgegangen. Im Vergleich dazu lag er im Januar noch bei 2,6 Millionen Barrel täglich. (Independent Arabia, 12.09.2022) Das europäische Embargo umfasst die Öleinfuhr über den Seeweg, nicht aber das Rohöl, das über diverse Pipelines transportiert wird. Und zur Demonstration ihrer Unterstützung für Europa ersetzten die USA tatsächlich die Hälfte der russischen Erdölmenge, die der EU bereits (vor dem sechsten Sanktionspaket) verloren ging.

2. Andererseits leidet gerade Europa unter einer schweren Energiekrise, die für exponentiell steigende Strom- und Gaspreise sorgt; ein Zustand, der aus einer starken europäischen Abhängigkeit von russischen Energiequellen vor Ausbruch des Ukrainekrieges resultierte. Zwar gibt es im Falle von Erdgas zwischen Europa und den USA Preisunterschiede, die das Vierfache erreichen können, doch beim Thema Erdöl sieht es anders aus. Die Preise für Erdöl sind weltweit auf einem fast einheitlichen Niveau, während Erdgaspreise, je nach Verfügbarkeit von Pipelines und Flüssiggasverarbeitungsanlagen, variieren. Demzufolge wird das sechste europäische Sanktionspaket gegen Russland zu einer Versorgungsknappheit um 1,4 Millionen Barrel Öl in Europa führen. Und das ist eine gewaltige Menge, die die Ölpreise aller Voraussicht nach zusätzlich in die Höhe treiben wird. Rechnet man noch den Opec-Plus-Beschluss zur Ölförderkürzung um weltweit 2 Millionen Barrel pro Tag hinzu, so wird es zu exorbitant hohen Preisen kommen.

Zweitens: Die Auswirkungen dessen auf Russland:

1. In dem Versuch von amerikanischer und europäischer Seite, der russischen Wirtschaft die Luft abzuschnüren und sie von Geldflüssen abzuschneiden, würden diese Staaten gerne ein großes Angebot an Öl auf den Weltmärkten sehen, damit Russlands Öl-Einnahmen zurückgehen. Die jüngste Entscheidung der Opec-Plus-Gruppe führt jedoch zu einer Verknappung des Angebots und einem Anstieg der Preise, woraus der Kreml finanziell profitiert. Und gerade das ist von den westlichen Staaten nicht gewollt. Zwar haben die USA langfristig Ziele, die darin bestehen, Europas Verbindungen zu Russland zu kappen, d. h. die Energieversorgungsketten zu ersetzen, doch die finanzielle Einschnürung Moskaus stellt ebenfalls ein großes Ziel Washingtons dar. Daher erstaunt es um so mehr, dass Saudi-Arabien diesem amerikanischen Ziel zuwiderhandelt.

2. Mit Blick auf die erwähnten amerikanisch-europäischen Ziele stellten diese Staaten auf die Schnelle die Einführung eines Öl- und Gaspreisdeckels auf Lieferungen aus Russland zur Diskussion. Sie haben nämlich gemerkt, dass es dem Kreml, dem wegen der Sanktionen die Energie-Einkünfte vom europäischen Markt weggebrochen sind, gelungen ist, neue Märkte für sein Öl zu erschließen. Dazu gehören Indien, China und andere asiatische Länder. Ihnen verkauft Russland zwar sein Erdöl zu einem günstigen Preis, doch der sanktionsbedingte Anstieg des globalen Erdölpreises hat es den Russen ermöglicht, die Differenz zu kompensieren. Das bedeutet, dass die Öl-Einnahmen, die in die russische Staatskasse fließen, vergleicht man sie mit Einkünften aus der Zeit vor dem Ukrainekrieg, unverändert geblieben sind. Grund ist der weltweit gestiegene Erdölpreis. Daher tauchte die Idee einer Preisobergrenze für russisches Erdöl auf, um Moskaus Finanzeinnahmen einzuschnüren, während gleichzeitig das Erdölangebot auf den Weltmärkten ausreichend verfügbar bleiben soll. Auf diese Weise würden die Preise nach Ansicht dieser Staaten auf einem vernünftigen Niveau verharren. Doch die Festsetzung eines Preisdeckels auf russisches Erdöl steckt nach wie vor in der Planung. Bis jetzt wagen es weder die europäischen Staaten noch die USA so einen Schritt zu setzen, da sich dies auf die weltweiten Preise niederschlagen könnte, sollte Russland als Antwort einen Lieferstopp für Erdöl an jene Länder beschließen, die eine Obergrenze festlegen.

Drittens: Die US-Kongresswahlen

1. Am 08.11.2022 finden die amerikanischen Midterms statt. Die Republikaner, also die Partei des Ex-Präsidenten Donald Trump, setzt ihre Hoffnungen auf einen Wahlsieg und darauf, die Kontrolle in beiden Kongresskammern – Repräsentantenhaus und Senat – zu erlangen. Diese Wahlen sind wichtig, da die Ergebnisse als Vorzeichen für die für 2024 anstehenden Präsidentschaftswahlen angesehen werden, bei denen die republikanische Partei plant, wieder an die Regierungsmacht zu gelangen. Angesichts der Umstände, unter denen die USA leiden, nämlich einer tiefen Spaltung zwischen den von den Tech-Unternehmen unterstützten Demokraten und den Republikanern mit den Ölkonzernen an ihrer Seite, ist der Opec Plus-Beschluss in Verbindung mit den Wahlen von erheblicher Tragweite. Und das ist der Knackpunkt bei der von Saudi-Arabien forcierten Opec Plus-Entscheidung, die Ölproduktion zu reduzieren.

2. Der Knackpunkt ist die hochsensible Phase, in der sich die USA befinden, denn die Entscheidung fiel einen Monat vor den Wahlen: Am 05. Oktober verkündeten die Opec Plus-Staaten, im kommenden November die Erdölproduktion um zwei Millionen Barrel Öl pro Tag zu drosseln, was zu einem Anstieg des Ölpreises um rund 10% geführt hat, bevor er diese Woche wieder leicht fiel. (Anadolu, 12.10.2022) Und der zwangsläufige, daraus resultierende Anstieg der Preise, war genau das, was mit diesem Beschluss bezweckt und von saudischer Seite forciert wurde. Denn gerade auf die Treibstoffpreise reagiert der Wähler in den USA höchst empfindlich. So kann ein Ölpreisanstieg ein Kippen der Wähler-Stimmung bewirken und den US-Bürger von Präsident Biden und den Demokraten entfernen und ihn zur Wahl republikanischer Kandidaten treiben. Darauf weisen die Kontakte hin, die die USA zum Königreich Saudi-Arabien und zu anderen Golfstaaten aufnahmen, damit diese den Opec Plus-Beschluss um einen Monat verschieben, also bis nach den Midterm Elections. Das Wallstreet Journal berichtete, dass Saudi-Arabien die Bitten amerikanischer Verantwortlicher abgewiesen habe, den Opec Plus-Beschluss zur Kürzung der Erdöl-Produktion zu verschieben. Von der Zeitung wurden Quellen zitiert, die Einblick in die Gespräche hatten, wonach US-Offizielle Tage vor dem Beschluss vom 5. Oktober mit ihren saudischen Amtskollegen sowie mit anderen Golfstaaten telefoniert hätten und darum baten, die Entscheidung um einen Monat zu verschieben, was jedoch abgelehnt wurde. Insider erklärten, US-Verantwortliche hätten eine intensive Kampagne gestartet, um Saudi-Arabien unter Druck zu setzen und zu einer Verschiebung ihrer Pläne zu überreden. Verantwortliche aus dem Weißen Haus führten einige Gespräche mit Kronprinz Muhammad bin Salman ebenso wie Finanzministerin Janet Yellen mit ihrem saudischen Amtskollegen. (Al-Hurra, 11.10.2022) Es zeigt sich damit deutlich, dass die Entscheidung, so kurz vor den Wahlen weniger Erdöl zu fördern, ziemlich heikel für die Demokraten und die Biden-Regierung ist. Diese hatte zwar noch versucht, für eine Verschiebung zu sorgen, doch ist ihr das nicht gelungen!

3. Somit wird klar, dass hinter dem entscheidenden saudischen Engagement im Ölkartell, eine deutliche Drosselung der Ölproduktion (um zwei Millionen Barrel täglich) zu erwirken, nicht etwa der Plan steckt, die Staatskasse des Kreml, gegen den der Westen vorgeht, aufzufüllen. Es steckt auch nicht der Plan dahinter, die Energiekrise in Europa zu verschärfen. So wäre Saudi-Arabien nicht ansatzweise in der Lage, Europa die Stirn zu bieten, es sei denn, seine Herren in Washington verlangen das. Deutlich wird auch, dass die Saudis gemeinsam mit ihren US-Herren an dem Plan arbeiten, den „Aktienkurs“ der Republikaner, also der Partei Trumps, zu steigern. Dies weist schon an sich auf den Verfall des politischen Lebens in den USA hin, den die Spaltung verursacht hat. Dieser Verfall erreicht jedoch ein schreckliches Ausmaß, wenn sich eine Partei mit einer ausländischen Stelle zusammentut, um die Interessen der anderen Partei zu konterkarieren, selbst wenn die andere Partei sich gerade an der Macht befindet!

4. Bidens Regierung war verärgert und brachte ihre Wut über Saudi-Arabien und den Beschluss zum Ausdruck. In einem CNN-Interview sprach Biden am Dienstagabend von Konsequenzen, die es für Saudi-Arabien geben werde, für das, was es getan habe. „Ich werde nicht darauf eingehen, was ich in Betracht ziehen würde und was ich im Sinn habe. Aber es wird Konsequenzen geben“, fügte Biden hinzu. Er wies darauf hin, dass die Zeit für Washington gekommen sei, die Beziehungen zum Königreich Saudi-Arabien zu überdenken. (Anadolu, 12.10.2022) Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, erklärte außerdem, dass Präsident Joe Biden sich seit Beginn seiner Amtszeit über die Notwendigkeit im Klaren sei, das Verhältnis zu Saudi-Arabien zu ändern. Sie ergänzte, Washington werde in Absprache mit dem Kongress, die Beziehungen zu Saudi-Arabien überprüfen und beobachten, was in den kommenden Wochen passiert: „Die Opec Plus-Entscheidung zeigt, dass sich Saudi-Arabien in der Energiepolitik mit Russland verbündet hat.“ (Aljazeera.net, 12.10.2022)

Viertens: Voraussichtlich ist folgendes zu erwarten:

1. Der Opec Plus-Beschluss zur Drosselung der Ölfördermenge um zwei Millionen Barrel täglich drückt das Erdölangebot deutlich herunter. Bereits vor dieser Entscheidung hatte die Biden-Administration beschlossen, eine Million Barrel für einen Zeitraum von sechs Monaten aus dem strategischen Lagerbestand der USA freizugeben, um dem Anstieg der Treibstoffpreise in den Vereinigten Staaten entgegenzuwirken, damit die Biden-Administration im Hinblick auf die US-Zwischenwahlen vor Schaden bewahrt wird, und um Russland die Stirn zu bieten: US-Präsident Joe Biden kündigte die größte Freigabe amerikanischer Erdölreserven in der Geschichte an und leitete Schritte gegen die Ölkonzerne ein, da sie die Produktion aus ungenutztenBundespachtfeldernnicht erhöhten, so das Weiße Haus. Von dort hieß es: „Nach Rücksprache mit Verbündeten und Partnern wird der Präsident die größte Freigabe von Ölreserven in der Geschichte bekanntgeben und in den nächsten sechs Monaten durchschnittlich eine zusätzliche Million Barrel pro Tag auf den Markt bringen.“ (CNN Arabia, 31.03.2022)

2. All das zeigt deutlich, wie der US-Präsident versucht, noch vor den Kongresswahlen, den lokalen Markt für Treibstoff zu beruhigen, während Saudi-Arabien indes Bidens Forderungen nach einer Steigerung der Ölproduktion zurückweist. Und noch dazu geht Saudi-Arabien nur einen Monat vor den Kongresswahlen hin und setzt sich dafür ein, dass die erdölproduzierenden Länder die Ölfördermenge deutlich senken. Es tat sogar noch mehr als das und verdoppelte seine Ölimporte aus Russland. So wird aus den Refinitiv Eikon-Daten ersichtlich, dass Saudi-Arabien 647.000 Tonnen Erdöl importiert hat. Dies entspricht 48.000 Fass russisches Erdöl pro Tag, das von April bis Juni über russische und estländische Häfen verschifft wurde. Das entspricht dem Doppelten von dem, was Saudi-Arabien im gleichen Zeitraum im Jahr 2021 erhalten hatte. (Al-Hurra, 15.07.2022) Dies ist ein Beweis dafür, dass Saudi-Arabien zusammen mit den amerikanischen Ölkonzernen und den Republikanern eine große Verschwörung führt, um Bidens Politik gegenüber Russland und den globalen Erdölpreisen zu durchkreuzen.

Fügt man zu all dem noch die Tatsache hinzu, dass Leitfiguren der alten Trump-Regierung, wie etwa Jared Kushner, gute Kontakte zu Saudi-Arabien pflegen, so wird die Tatsache deutlich, dass das Land seine Ölpolitik mit den Republikanern abstimmt, vor allem mit der Clique um Ex-Präsident Donald Trump, sowie mit den amerikanischen Öl-Konzernen, die der Republikanischen Partei nahestehen. Diese Firmen haben auch die Oberhand über Saudi-Arabiens Erdöl.

3. Zweifellos wird diese saudische Politik das Land in den kommenden Tagen dem Druck der Biden-Regierung aussetzen, die mitgeteilt hat, im Begriff zu sein, das Verhältnis zu Saudi-Arabien zu überdenken, nachdem seitens der Opec Plus-Gruppe die Kürzung der Ölproduktion beschlossen wurde. Und mehr noch, Verantwortliche der Biden-Regierung haben begonnen, Verbindungen zwischen dem Königreich und Russland zu sehen: US-Präsident Biden betonte, dass es für Saudi-Arabien aufgrund seiner Entscheidung im Rahmen der Erdöl-Allianz, die Förderquoten zu reduzieren, „Konsequenzen“ geben werde. Er machte deutlich, dass die Zeit nun gekommen sei, die Beziehungen zu Saudi-Arabien zu „überdenken“. Derweil bestätigte der Sprecher des Nationalen Sicherheitrates der USA, John Kirby, dass der Präsident eine „Neubewertung“ der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien angeordnet habe. (Al-Hurra, 12.10.2022) Auch der einflussreiche Senator der Demokraten Bob Menendez, Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Beziehungen, attackierte den saudischen Staat und beschuldigte Riad, Russland „effektiv bei der brutalen Invasion der Ukraine zu unterstützen“. Senator Richard Durbin aus dem Bundesstaat Illinois sagte am Dienstagmorgen: „Saudi-Arabien möchte ganz klar, dass Russland den Krieg in der Ukraine gewinnt.“ Gegenüber CNN fügte er hinzu: „Lasst uns ganz offen in dieser Angelegenheit sein. Putin und das Königreich Saudi-Arabien sind gegen die Vereinigten Staaten." Er stellte klar, dass Saudi-Arabien kein sehr vertrauenswürdiger Verbündeter sei. (Al-Hurra, 12.10.2022) Doch woran sicherlich kein Zweifel besteht, ist die Tatsache, dass Saudi-Arabien nicht zugunsten russischer Interessen so handelt. Denn während der Amtszeit Trumps hatte sich das saudische Königreich 2020 mit aller Kraft gegen russische Interessen gestellt, um es dazu zu drängen, ja regelrecht zu zwingen, die Produktion zu drosseln. (Siehe die Antwort auf eine Frage vom 29.04.2020: „Die Erdölkrise und ihre Auswirkungen“) Wenn jemand also auf den Gedanken kommen sollte, Saudi-Arabien würde Russland zum Nachteil der USA Beistand leisten, so ist das reine Phantasterei, die bei den Saudi-Herrschern, den Vasallen der USA, keinen Platz hat.

Fünftens:

So sieht es um die Wirklichkeit gegenwärtiger saudischer Ölpolitik aus, die dem Willen der Biden-Administration deutlich zuwiderläuft, jedoch ganz dem Willen der Republikaner und den US-amerikanischen Erdölkonzernen entspricht, den Unterstützern dieser Partei. Diese Firmen sind zwar einerseits für einen Anstieg der Ölpreise, da sie ja die Nutznießer wären. Andererseits jedoch, und das ist von größerer Relevanz, wollen sie in den bevorstehenden Zwischenwahlen den Sturz der Biden-Unterstützer, d. h. der Demokraten. Sie erhoffen sich die Erlangung der Kontrolle seitens der Republikaner in beiden Kammern des Kongresses, was ihnen 2024 eine Rückkehr in den Präsidentensessel erleichtern würde.

Wenn Saudi-Arabien zusammen mit den Öl-Kleinstaaten vom Golf den Willen hätten, die Ölmärkte sowohl von der Preisbildung als auch von der Vermarktung her zu kontrollieren, so hätten sie das zugunsten ihrer eigenen Interessen und der Interessen ihrer Völker getan. Doch diesen Vasallenherrschern liegen solche Gedanken fern. Sie sind durchtränkt von Vasallentum und Unterwürfigkeit dem Fremden gegenüber sowie von der Feindseligkeit gegenüber dem Islam und den Muslimen. Kein anderer wird den Muslimen - und nicht ihren Feinden - das Erdöl als Waffe in die Hände legen, als das Kalifat, das mit Allahs Erlaubnis bald entstehen wird.

(وَيَوْمَئِذٍ يَفْرَحُ الْمُؤْمِنُونَ * بِنَصْرِ اللَّهِ يَنْصُرُ مَنْ يَشَاءُ وَهُوَ الْعَزِيزُ الرَّحِيمُ)

An jenem Tag werden die Gläubigen sich freuen, über den Sieg Allahs. Er verleiht den Sieg, wem Er will. Er ist der Mächtige, der Barmherzige. (30:4-5)

21. Rabīʿ al-Auwal 1444 n. H.
17.10.2022 n. Chr.
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